18.04.2024 Aufrufe

Ausgabe 210

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>210</strong> / 18. 04. 2024<br />

Österreich, Europa und die Welt / PaN<br />

103<br />

der europäischen Länder, wobei die Musik,<br />

wie es am Beispiel von Frédéric Chopin<br />

zeigt, schon seit Jahrhunderten die Aufgabe<br />

der friedvollen Zusammenwirkens und<br />

Überbrückung von sprachlichen Unterschieden<br />

übernommen hat.<br />

Wolfgang Bogensberger dankte Botschafter<br />

Janusz Styczek für dessen Gastfreundschaft<br />

und die Einladung, in diesem<br />

völkerverbindenden Rahmen der Diplomatie<br />

einige Gedanken über die Europäische Union<br />

vermitteln zu können.<br />

Solch tragende Worte, wurden von der<br />

folgenden tragenden Musik von Frédéric<br />

Cho pin – einem der wohl ersten echten<br />

Europäer – perfekt unterstützt.<br />

Janusz Olejniczak eröffnete so stolz, vollbrüstig<br />

bereits das Scherzo Nr.2 b-Moll op.<br />

31, verbreitete echte Poesie hin zum sentimentalen<br />

Mittelteil-Walzer. Auf den leichtfüßigen<br />

Mittelteil folgte ein Grande Finale.<br />

Den Stolz, die Souveränität ließ der Starpianist<br />

auch mit Witz und Esprit versehen in<br />

den folgenden masurischen Erzählungen<br />

dreier Mazurken erstehen.<br />

Einen besonderen Moment stellte auch<br />

Olejniczaks Interpretation der Ballade Nr. 1<br />

g-Moll op. 23 (Chopin skizzierte sie bereits<br />

bei seinem Wien-Aufenthalt 1831) dar: un -<br />

glaublich, mit welcher Präzision und No bles -<br />

se der Pianist hier das begeisterte Publikum<br />

mit aller strahlenden Herrlichkeit der Welt<br />

(Läufe wie Perlenketten, Pausen wie Atemstillstände,<br />

einfach toll) überschüttete.<br />

Und so sollte es weitergehen bis zum<br />

letzten Takt: im cis-Moll Walzer Opus 64/2<br />

verzauberte Janusz Olejniczak den Moment<br />

in eine Apotheose des Tanzes, der aber weit<br />

über einen schlichten Dreivierteltakt hinausging<br />

– in der Auflösung der starren Rhythmen<br />

schuf er hier gemeinsam mit dem Werk<br />

neuen Raum und Zeit.<br />

Die finale Darbietung der fis-Moll Polonaise<br />

op. 44 schließlich pflegte voller Ak -<br />

kordwucht in ganzer Pracht den polnischen<br />

Gout. Noblesse oblige: vornehm schreitend<br />

wurde den Festgästen die Welt Polens und<br />

damit das klingende Bekenntnis zu einem<br />

geeinten, gemeinsam gestärkten Europa im<br />

Glanz Chopins präsentiert.<br />

Im Anschluß an das Klavierkonzert lud<br />

Botschafter Janusz Styczek die diplomatischen<br />

Festgäste zu einem geht together in<br />

den schönen Räumlichkeiten der polnischen<br />

Botschaft ein.<br />

Starpianist Janusz Olejniczak<br />

Geboren in Wrocław, begann Janusz<br />

Olejniczak im Alter von sechs Jahren mit<br />

Alle Fotos: Sebastian Kocon<br />

Die frühere Außenministerin und nunmehrige Sonderbotschafterin Ursula Plassnik<br />

Wolfgang Bogensberger, Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich<br />

Na talia Rehling am Klavier, Weronika Strugala am Cello und Zuzanna Kuklinska an der<br />

Violine intonierten die Europahymne – Ludwig van Beethovens „Ode an die Freude“<br />

PaN – Partner aller Nationen – https://www.dachverband-pan.org/

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!