18.04.2024 Aufrufe

Ausgabe 210

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>210</strong> / 18. 04. 2024<br />

Der Jahrgang 2023 gestaltete sich ziemlich<br />

herausfordernd für Österreichs Win -<br />

zerInnen. Trockenperioden, intensive Feucht -<br />

wetterphasen und mancherorts schwere Un -<br />

wetter erforderten viel penible Arbeit in den<br />

Weingärten des Landes. Diese wurde aber<br />

durch einen sehr schönen Herbst belohnt. Zu<br />

erwarten sind ausdrucksstarke, dichte und<br />

zugleich balancierte Weißweine sowie der<br />

nächste fulminante Rotweinjahrgang. Endlich<br />

konnten auch wieder Eisweine in nennenswerter<br />

Menge gekeltert werden.<br />

Nach einem äußerst trockenen Winter<br />

setzten im April und Mai die ersehnten, er -<br />

giebigen Niederschläge ein. Die späte Blüte<br />

wurde eher positiv gesehen, vermied sie doch<br />

die gefürchteten Schäden durch Spätfröste.<br />

Häufige Verrieselung sorgte allerdings für<br />

Mengenverluste, während frühzeitig auftretende<br />

Peronospara ebenso frühe, penible<br />

Pflanzenschutzmaßnahmen erforderte. Der<br />

Sommer war wieder von Hitzeperioden ge -<br />

prägt, die aber im Unterschied zum Vorjahr<br />

kaum zu Trockenschäden führten. Hagelunwetter<br />

traten fast in allen Weinbaugebieten<br />

punktuell auf. Im August und knapp vor der<br />

Lese einsetzende Regenfälle kurbelten die<br />

Traubenreife noch einmal kräftig an, sodaß<br />

früh mit der zügig vorangehenden Hauptlese<br />

begonnen wurde.<br />

Weißweine mit kraftvoller<br />

Frucht und Balance<br />

In den Weingärten von Niederösterreich,<br />

Wien und dem Burgenland konnten sehr<br />

reife Beeren in gutem Gesundheitszustand<br />

gelesen werden, die kraftvolle, saftige Weißweine<br />

mit klaren Fruchtaromen und guter<br />

Sortentypizität ergeben. In vielen, aber nicht<br />

allen Herkünften ist die Säure etwas niedriger,<br />

der Alkoholgehalt hingegen etwas höher<br />

als in den Vorjahren ausgefallen. Im Allgemeinen<br />

sind saftige Weißweine von auffallender<br />

Dichte und früher Balance zu erwarten.<br />

Der Grüne Veltliner wird diesmal vermut -<br />

lich stärker traubige und an Kernobst er -<br />

innernde Aromen zeigen als pfeffrig-tabakige<br />

Würzenoten. Beim Riesling und den Burgundersorten<br />

ist mit balancierten wie fruchtbetonten<br />

Weinen zu rechnen. Die aromatischen<br />

Sorten und die autochthonen Spezialitäten<br />

werden wieder ihre sortenspezifischen<br />

Merkmale ausspielen können.<br />

Gastronomie & Kulinarisches<br />

Der Wein-Jahrgang 2023<br />

Turbulente Witterung, sehr gute Weine<br />

Foto: ÖWM / www.pov.at<br />

Die Eisweintraube bringt hochgradige und vielversprechende Süßweine<br />

Steiermark: pointierte Weine mit<br />

Harmonie und moderatem Alkohol<br />

In der Steiermark waren die Verhältnisse<br />

etwas anders, dort fielen sehr reichliche Nie -<br />

derschläge. Entstanden sind pointierte, elegante<br />

Weißweine von kühler Frische – dicht<br />

am Gaumen, moderat im Alkohol. Sauvignon<br />

Blanc und Gelber Muskateller zeigen<br />

sich mit Pikanz und intensivem Fruchtspiel.<br />

Auch die Weinberge der wärmeren Gegenden<br />

des Vulkanlandes und die kühleren Weinhänge<br />

der Weststeiermark haben schöne Re -<br />

sultate geliefert: beachtliche Burgunder und<br />

feingliedrige, knackige Schilcher.<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />

126<br />

Exzellente Rotweine erwartet<br />

Große Freude herrscht in den burgenländischen<br />

Rotweinherkünften sowie in den<br />

nie derösterreichischen Rotweinzentren Carnuntum<br />

und Thermenregion. Erneut konnten<br />

vollreife, völlig gesunde Beeren mit hohem<br />

Zuckergehalt und ausgereiften Tanninen eingebracht<br />

werden. Dies gilt für alle Rebsorten<br />

in gleicher Weise.<br />

Freuen darf man sich da her auf gebündelte,<br />

doch ausgewogene und strukturierte<br />

Gewächse voll Spannkraft, die den hervorragenden<br />

Vorgängern aus 2019 und 2021 nicht<br />

nachstehen werden.<br />

Endlich wieder Eiswein<br />

Bereits Anfang Dezember ermöglichte<br />

Frost in Niederösterreich und Burgenland<br />

endlich wieder eine nennenswerte und hochwertige<br />

Eisweinlese. Aufgrund des für diese<br />

Spezialität frühen Erntezeitpunktes sollten<br />

die Weine von klaren Fruchtaromen und großer<br />

Lebendigkeit geprägt sein. Um den Neusiedler<br />

See sorgte außerdem eine sehr saubere<br />

Botrytis für hochgradige und vielversprechende<br />

Süßweine.<br />

Bergland: bisher bester Jahrgang<br />

in Oberösterreich, Kärnten kernig<br />

Die noch jungen oberösterreichischen<br />

Weinbaugegenden können mit außergewöhnlich<br />

reifen, aromatischen und runden<br />

Weinen ihren bisher besten Jahrgang vermelden.<br />

In Kärnten waren die Verhältnisse etwas<br />

schwieriger; zu erwarten sind leichtere, kernige<br />

Weine von guter Sortentypizität. In Tirol<br />

und Vorarlberg zeichnen sich reife und reichhaltige<br />

Weine in geringerer Menge ab. n<br />

https://www.oesterreichwein.at

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!