18.04.2024 Aufrufe

Ausgabe 210

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>210</strong> / 18. 04. 2024<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

21<br />

Werchowna-Rada-Vorsitzender<br />

Ruslan Stefanchuk in Wien<br />

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka<br />

begrüßte am Nachmittag des 18. März<br />

seinen ukrainischen Amtskollegen, den Vorsitzenden<br />

der Werchowna Rada der Ukraine,<br />

Ruslan Stefanchuk, im Hohen Haus. Stefanchuk<br />

hält sich anläßlich der 9. Konferenz der<br />

ParlamentspräsidentInnen der EU-Strategie<br />

für den Donauraum in Wien auf. In den letzten<br />

Jahren fanden bereits mehrere hochrangige<br />

Treffen zwischen VertreterInnen der Ukra -<br />

ine und Österreichs statt. Im Austausch zwischen<br />

den Parlamentspräsidenten wurden die<br />

engen bilateralen Beziehungen und die starke<br />

Solidarität Österreichs mit der Ukraine,<br />

die nach wie vor dem russischen Angriff wi -<br />

derstehen muß, hervorgehoben.<br />

Sobotka zeigte sich erfreut über den Be -<br />

such Stefanchuks und betonte, es sei von grosser<br />

symbolischer Bedeutung, daß die Ukraine<br />

am Treffen der Staaten des Donauraums<br />

teilnehme. Die österreichische Position zur<br />

Ukraine sei klar und unverändert. Österreich<br />

habe bereits viel an finanzieller und humanitärer<br />

Hilfe geleistet und es bestehe das klare<br />

Commitment von vier Fraktionen des Hohen<br />

Hauses, diese auch weiterhin fortzusetzen.<br />

Der Nationalratspräsident erkundigte sich bei<br />

seinem ukrainischen Amtskollegen nach des -<br />

sen Bewertung der aktuellen Situation und<br />

seiner weiteren Einschätzung der Entwick–<br />

lungen und Herausforderungen, mit denen<br />

das Land konfrontiert sei. Stefanchuk dankte<br />

für die österreichische Unterstützung. Er<br />

Österreich ist heuer Gastgeber der 9.<br />

Konferenz der ParlamentspräsidentInnen<br />

der EU-Strategie für den Donauraum<br />

(EUSDR), die vom 18. bis 19. März im Ho -<br />

hen Haus stattfand. Bei der EUSDR, die im<br />

Jahr 2011 auf österreichisch-rumänische Ini -<br />

tiative hin gegründet wurde, handelt es sich<br />

um eine von vier sogenannten Makroregionen<br />

der Europäischen Union. Ihr gehören<br />

neun EU-Mitgliedsstaaten sowie fünf EU-<br />

Kandidatenländer an.<br />

Ziel der Strategie ist es, grenzüberschreitende<br />

Probleme im Do nauraum durch verstärkte<br />

Zusammenarbeit zu lösen. Die Veranstaltung<br />

hatte das Ziel, die Bedeutung der<br />

parlamentarischen Dimension zu stärken<br />

und ihre Potentiale bestmöglich zu nutzen.<br />

Insbesondere setzten sich die hochrangigen<br />

parlamentarischen VertreterInnen aus Bulgarien,<br />

Deutschland, Kroatien, Montenegro,<br />

Foto: Parlamentsdirektion/Thomas Topf<br />

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka mit dem Präsidenten der Werchowna Rada der<br />

Ukraine, Ruslan Stefantschuk, im Hohen Haus am Ring<br />

EU-Strategie für den Donauraum<br />

Slowenien, Slowakei, Tschechien, Ungarn,<br />

der Republik Moldau, der Ukraine sowie<br />

Österreich mit den Themen „Sicherheit im<br />

Donauraum“, „Demokratiebil dung“ und dem<br />

Donauraum als Kultur-, Natur- und Wissenschaftsraum<br />

auseinander.<br />

Österreich führt von November 2023 bis<br />

Ende 2024 den Vorsitz in der EUSDR.<br />

Schwerpunkte des Vorsitzes sind Stabilität<br />

und Sicherheit mit einer europäischen Perspektive<br />

für die gesamte Donauregion, Innovation,<br />

Fachkräftebildung und wirtschaftliche<br />

Möglichkeiten sowie die Verbesserung<br />

des Fluß-Ökosystems, Ökologisierung der<br />

Wasserwirtschaft und Management der grünen<br />

Transformation.<br />

Sobotka: Zusammenarbeit im Donauraum<br />

kann EU-Erweiterung vorantreiben<br />

Von der EU-Strategie für den Donauraum<br />

seien rund 115 Mio. Menschen betroffen, was<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />

erinnere sich gerne an den Besuch Sobotkas<br />

in der Ukraine letzten September. Besonders<br />

habe er sich über die Aussage gefreut, daß<br />

Österreich zwar neutral, aber nicht „gleichgültig“<br />

sei. Die humanitäre Hilfe, die Österreich<br />

anbiete, sei essentiell. Potential sehe er<br />

noch bei der parlamentarischen Kooperation.<br />

So wäre etwa die Unterstützung Österreichs<br />

beim Aufbau eines Besucher:innenzentrums<br />

der Werchowna Rada sehr willkommen.<br />

Sobotka unterstrich, daß die meisten<br />

österreichischen Unternehmen, die vor dem<br />

Krieg in der Ukraine tätig waren, dort ge -<br />

blieben sind und auch weiterhin ihr wirtschaftliches<br />

Engagement fortsetzen und zum<br />

Wiederaufbau der Ukraine beitragen wollen.<br />

Im Rahmen der parlamentarischen Beziehungen<br />

könne Österreich Expertise für den<br />

Aufbau eines parlamentarischen BesucherIn -<br />

nenzentrums beisteuern. Humanitäre Hilfe<br />

könne etwa in Form der Unterstützung von<br />

Rettungskräften sowie bei der Versorgung<br />

von Verwundeten und der Rehabilitation von<br />

versehrten Kriegsopfern geleistet werden,<br />

führte Sobotka aus. Auch auf EU-Ebene sei<br />

Österreich bereit, seinen Beitrag zu leisten,<br />

da mit weiterhin europäische Hilfe und Un -<br />

terstützung für die Ukraine bereitstellt wer -<br />

de.<br />

n<br />

etwa einem Viertel der EU-Bevölkerung entspreche,<br />

betonte der Nationalratspräsident in<br />

seinen Eröffnungsworten. Gerade vor dem<br />

Hin tergrund der geopolitischen Veränderungen<br />

der vergangenen Jahre habe dieses Format<br />

eine neue Bedeutung erhalten. In Bezug<br />

auf den Themenschwerpunkt „Sicherheit im<br />

Donauraum“ hielt er fest, daß die Ukra ine<br />

mit der Abwehr des russischen Angriffskrieges<br />

europäische Werte verteidige. Weitere<br />

ge meinsame Sicherheitsaspekte seien Maßnahmen<br />

gegen die organisierte Kriminalität<br />

wie Menschen-, Drogen- und Waffenhandel<br />

sowie Geldwäsche. Im Bereich der Demokratiebildung<br />

sei er stolz darauf, daß das er -<br />

folgreiche Modell der Demokratiewerkstatt<br />

des österreichischen Parlaments auch in an -<br />

deren Ländern zur Umsetzung gelange, so<br />

der Nationalratspräsident. Er sah zudem in<br />

der großen Vielfalt des Kultur- und Natur-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!