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Ausgabe 210

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>210</strong> / 18. 04. 2024<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

23<br />

Außengrenzschutz geleistet. Was die Ukraine<br />

betrifft, sprach sich auch Zhelyazkov da -<br />

für aus, diese so lange als notwendig zu un -<br />

terstützen.<br />

Wolfgang Reinhart, Baden-Württemberg<br />

Auch Deutschland stehe als zweitgrößter<br />

Unterstützer nach den USA an der Seite der<br />

Ukraine, unterstrich Wolfgang Reinhart, stell -<br />

vertretender Landtagspräsident Baden-Württembergs.<br />

Bei der EU-Erweiterung müssten<br />

die Parlamente „gerade jetzt“ auf ein Gelingen<br />

achten. Grundsätzlich müsse grenzüberschreitende<br />

Sicherheit „an oberster Stelle<br />

stehen“, man dürfe jedoch nicht auf Themen<br />

wie etwa regenerative Energien vergessen,<br />

so Reinhart.<br />

István Jakab, Ungarn<br />

Neue Herausforderungen würden keine<br />

Staatsgrenzen kennen, hielt der stellvertretende<br />

ungarische Parlamentspräsident, István<br />

Jakab, fest. Im Bereich der Energiesicherheit<br />

habe Ungarn etwa seit Ausbruch des Krieges<br />

in der Ukraine versucht, seine Energieinfrastruktur<br />

zu diversifizieren. Zudem habe man<br />

Maßnahmen gegen das organisierte Verbrechen<br />

gesetzt.<br />

Zdravka Bušić, Kroatien<br />

Für die kroatische Parlamentarierin Zdrav -<br />

ka Bušić muß die Unterstützung der Ukraine<br />

weiterhin Priorität haben. Kroatien leiste mit<br />

seiner Kriegserfahrung etwa Hilfe bei der<br />

Entminung und bei der Strafverfolgung von<br />

Kriegsverbrechen.<br />

In der zweiten und dritten Session der<br />

Donauraumkonferenz standen Demokratiebildung<br />

sowie der Donauraum als Kultur-,<br />

Natur- und Wissenschaftsraum im Zentrum<br />

der Debatte. Keynotes hielten Britta Breser<br />

(Professorin für Demokratiebildung, Universität<br />

Wien) und Friedrich Faulhammer (Vorsitzender<br />

der Donau-Rektorenkonferenz).<br />

De mokratiebildung sei ein entscheidender<br />

As pekt für die Stärkung und den Schutz de -<br />

mokratischer Werte und Institutionen, betonte<br />

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka.<br />

Die Jugend müsse eingebunden werden. Zen -<br />

tral sei, Demokratie nicht nur als Regierungsform<br />

zu sehen, sondern als Lebensform<br />

mit intrinsischer Motivation. Sobotka sprach<br />

über die Bedeutung, digitale Kompetenzen<br />

zu fördern und über die Auseinandersetzung<br />

mit Risken neuer Technologien. Die DiskussionsteilnehmerInnen<br />

berichteten außerdem<br />

über Best-Practice-Beispiele zur Demokratiebildung<br />

aus ihren Heimatländern.<br />

Foto: Parlamentsdirektion/Johannes Zinner<br />

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka bei der Begrüßung<br />

Abschlußerklärung: Solidarität<br />

mit der Ukraine<br />

In der angenommenen Abschlußerklärung<br />

wird unter anderem der laufende russische<br />

Angriffskrieg gegen die Ukraine auf das<br />

Schärfste verurteilt und volle Solidarität mit<br />

dem ukrainischen Volk bekundet. Für die Si -<br />

cherheit der Donauregion wird eine erhebliche<br />

Bedrohung gesehen. Unterstützt werden<br />

mitunter die Bemühungen um die Erreichung<br />

eines gerechten Friedens, Stabilität, Erholung<br />

und Wiederaufbau der Ukraine. Die<br />

EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine<br />

und Moldau sowie mit Bosnien und Herzegowina<br />

werden begrüßt.<br />

Hervorgehoben wird die Rolle der Ju -<br />

gend insbesondere beim Schutz und der Stär -<br />

kung der demokratischen Systeme. Die Be -<br />

deutung von Bildungsprogrammen für Kinder<br />

und Jugendliche, einschließlich digitaler<br />

Kompetenzen, kritischem Denken und aktiver<br />

Teilnahme, um ihre Fähigkeiten zur Be -<br />

kämpfung von Desinformation und Fehlinformation<br />

zu stärken wird unterstrichen. Parlamente<br />

werden in der Abschlußerklärung<br />

als Bildungseinrichtungen zur Förderung der<br />

Demokratie erkannt.<br />

Breser: Demokratiebildung als nationale,<br />

transnationale, europäische Angelegenheit<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />

Demokratiebildung sei nicht nur eine na -<br />

tionale, sondern auch eine transnationale, eu -<br />

ropäische Angelegenheit, betonte Britta Breser.<br />

DemokratiebildnerInnen müßten sich<br />

auch mit der Frage der ungleichen demokratischen<br />

Repräsentation und Exklusion von<br />

Menschen in unseren Demokratien auseinan -<br />

dersetzen. So seien etwa jene, die in Österreich<br />

wahlberechtigt sind, im Durchschnitt<br />

älter, einkommensstärker und leben häufiger<br />

auf dem Land. Diese Entwicklung wirke sich<br />

auf die Demokratiequalität und die Wahrnehmung<br />

von Demokratie aus. Demokratie<br />

sei sowohl als Gesellschaftsform als auch als<br />

Lebensform zu sehen. Demokratiebildung<br />

ha be die Aufgabe, die Demokratie als Institutionensystem,<br />

das demokratische Wertesystem<br />

sowie Demokratisierung als kontinuierlichen<br />

gesellschaftlichen Prozeß zu adressieren.<br />

Breser setzte sich unter anderem für Initiativen<br />

und finanzielle Unterstützungen staatlicher<br />

Institutionen ein. Demokratiebildung<br />

brauche Professuren, Forschungsförderung,<br />

Lehrunterstützung für Universitäten und<br />

Pädagogische Hochschulen. In Schulen und<br />

be reits in Kindergärten brauche es die Im -<br />

plementierung eines eigenständigen Faches<br />

für Demokratiebildung, forderte sie.<br />

Best-Practice-Beispiele zur Demokratiebildung<br />

aus Ungarn, Slowenien, Montenegro<br />

und Deutschland<br />

In Ungarn gebe es Angebote zur Demokratiebildung<br />

vom Volksschulalter bis zur<br />

Universitätsebene, stellte István Jakab, Vize-

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