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Ausgabe 210

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>210</strong> / 18. 04. 2024<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

13<br />

Shield-Initiative. Die Beschaffung von Ra -<br />

ketenabwehrsystemen sei „sehr teuer“ und<br />

„für kleine Staaten zu teuer, um es allein zu<br />

machen“, betonte er. Mit Blick auf die Neutralität<br />

beider Staaten bezeichnete er es als<br />

„Glück der Geschichte“, daß Österreich und<br />

die Schweiz im militärischen Bereich kooperieren<br />

könnten. Überhaupt sei es aber an der<br />

Zeit, über eine bessere Organisation der Verteidigung<br />

innerhalb der EU nachzudenken.<br />

Die aktuellen Versorgungsprobleme etwa im<br />

Munitionsbereich rührten nicht daher, daß<br />

die Länder zu wenig für Militär ausgeben,<br />

sondern daß sie zu wenig kooperieren. „Der<br />

Krieg in der Ukraine macht uns darauf aufmerksam:<br />

Wir haben eine Kooperationsproblem“,<br />

so der Bundespräsident.<br />

Alexander Van der Bellen hat seine Amtskollegin<br />

am 9. April mit militärischen Ehren<br />

am Ballhausplatz empfangen. Die seit Jahresbeginn<br />

amtierende Bun despräsidentin<br />

holte einen Besuch nach, den sie Ende Jänner<br />

coronabedingt hatte absagen müssen.<br />

Im Mittelpunkt der Gespräche der beiden<br />

Staatsoberhäupter standen die Ukraine und<br />

die EU-Annäherung der Schweiz. Viola Am -<br />

herd äußerte in diesem Zusammenhang die<br />

Hoffnung, daß die seit Mitte März laufenden<br />

Gespräche zwischen Bern und Brüssel noch<br />

vor Jahresende erfolgreich abgeschlossen<br />

wer den können. Man arbeite mit großem<br />

Druck, doch müsse am Ende die Qualität<br />

passen, sagte sie unter Verweis auf die Tatsache,<br />

daß das Verhandlungsergebnis am Ende<br />

auch in einer Volksabstimmung Bestand ha -<br />

ben müsse. Van der Bellen äußerte seine Hoff -<br />

nung auf einen positiven Ausgang der Verhandlungen,<br />

weil nicht nur die Schweiz die<br />

EU brauche, sondern auch umgekehrt. Er<br />

selbst würde sich freuen, wenn die Schweiz<br />

„nicht nur ein fester europäischer Freund ist“,<br />

sondern auch „neben uns im Europäischen<br />

Rat sitzen würde“. Es sei „schade“, daß dies<br />

unrealistisch sei, fügte er hinzu.<br />

Bundespräsidentin Amherd bekräftigte<br />

auch den Plan der Schweiz, noch vor dem<br />

Som mer eine Ukraine-Friedenskonferenz<br />

auszurichten. Details zu Zeit und Ort könne<br />

sie aber noch nicht nennen. sagte sie. Die<br />

Pläne waren im Jänner am Rande des Weltwirtschaftsforums<br />

im Graubündner Skiort<br />

Da vos vorgestellt worden. Der russischen Ag -<br />

gression in der Ukraine begegnen die beiden<br />

neutralen Staaten Schweiz und Österreich<br />

ähnlich: Scharfe Verurteilung einschließlich<br />

Wirtschaftssanktionen und humanitäre Un -<br />

terstützung für das Opfer der Aggression,<br />

aber keine Militärhilfe.<br />

n<br />

https://www.bundespraesident.at<br />

Foto: HBF/Peter Lechner Foto: HBF/Peter Lechner<br />

Die Schweizer Bundespräsidentin und Verteidigungsministerin Viola Amherd und Bundespräsident<br />

Alexander Van der Bellen bei der gemeinsamen Pressekonferenz in der Hofburg<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at

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