18.04.2024 Aufrufe

Ausgabe 210

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>210</strong> / 18. 04. 2024<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

59<br />

zusammenarbeiten müssen, um unsere Werte<br />

zu verteidigen. Wir müssen den destabilisierenden<br />

Absichten derjenigen entgegentreten,<br />

die unsere auf Regeln basierende internationale<br />

Ordnung angreifen. Eine Ordnung, die<br />

Länder wie unsere schützt“, Schallenberg.<br />

Die Destabilisierungsversuche Putins,<br />

wirtschaftliche Entwicklungen und illegale<br />

Migration haben direkte Auswirkungen auf<br />

die unmittelbare Nachbarschaft. Nur gemein -<br />

sam als Nachbarn könne man verhindern,<br />

Instabilität nach Zentraleuropa zu importieren.<br />

Vielmehr müsse das Ziel sein, Stabilität<br />

in die Nachbarschaft zu exportieren.<br />

Umso erfreulicher war der wichtigste<br />

Punkt auf der Tagesordnung der C5 in Laibach:<br />

die Zukunft der Westbalkanstaaten in<br />

der EU.<br />

„Die Entscheidung des Europäischen<br />

Rates zur Eröffnung von EU-Beitrittsverhandlungen<br />

ist ein riesengroßer Schritt für<br />

Bosnien und Herzegowina auf dem Weg in<br />

die EU. Es ist ein wichtiges und positives Si -<br />

gnal, für das Österreich lange gekämpft hat“,<br />

freute sich der Außenminister.<br />

Bei aller Konzentration auf den russischen<br />

Angriffskrieg müsse der Einsatz für die Staa -<br />

ten des Westbalkans erhöht werden. Ehrengast<br />

der C5-Runde in Laibach war der montenegrinische<br />

Außenministers Filip Ivano -<br />

vić. Mit ihm wurden die Fortschritte, aber<br />

auch die noch notwendigen Maßnahmen<br />

Montenegros im Annäherungsprozeß an die<br />

europäische Familie besprochen.<br />

Außenminister Schallenberg begrüßte die<br />

bisherigen Reformmaßnahmen Montenegros<br />

in Richtung EU-Beitritt und sicherte den<br />

West balkanstaaten weiterhin volle Unterstützung<br />

auf ihrem Weg in die EU zu.<br />

Die Bekämpfung illegaler Migration<br />

stellt für Österreich als eines der am stärksten<br />

betroffenen Länder Europas ein besonderes<br />

Anliegen dar. Der Austausch und die enge<br />

Abstimmung mit zentraleuropäischen Nachbarn<br />

seien besonders wichtig, um die grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit weiter aus -<br />

zubauen und zu vertiefen, betonte Schallenberg.<br />

n<br />

Hilfe vor Ort<br />

Ein nie dagewesenes Ausmaß an globalen<br />

humanitären Krisen infolge von bewaffneten<br />

Konflikten, Armut, Migrationsbewegungen<br />

und des voranschreitenden Klimawandels<br />

stellt eine immense Bedrohung für<br />

das Leben von Millionen Menschen dar. Nach<br />

Schätzungen der Vereinten Nationen benötigen<br />

weltweit rund 300 Millionen Menschen<br />

humanitäre Hilfe.<br />

Foto: BMEIA/ Michael Gruber<br />

Beim C5-Treffen (v.l.): die AußenministerInnen Peter Szijjarto (Ungarn), Tanja Fajon (Slowenien),<br />

Alexander Schallenberg, Jan Lipavsky (Tschechien) und Miroslav Wlachovsky (Slowakei)<br />

Hier gilt es rasch und unbürokratisch zu<br />

helfen: Auf Antrag von Außenminister Alexander<br />

Schallenberg wurde am 3. April im<br />

Ministerrat die Auszahlung von 21,5 Millionen<br />

Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds<br />

des Außenministeriums beschlossen.<br />

Die Mittel gehen an österreichische Hilfsorganisationen,<br />

die mit ihrer wertvollen Arbeit<br />

vor Ort in den Krisenherden helfen.<br />

„Unsere Sicherheit in Europa ist maßgeblich<br />

auch von der Sicherheit und Stabilität<br />

unserer Nachbarn abhängig. Es gilt daher<br />

alles zu tun, um illegale Migration zu verhindern<br />

und auch zu verhindern, daß sich Menschen<br />

überhaupt auf den gefährlichen Weg<br />

nach Europa machen. Die Hilfe vor Ort in<br />

Krisenregionen hilft daher doppelt: Sie ist<br />

einerseits wichtig, um die Lebenssituation vor<br />

Ort zu verbessern und das menschliche Leid<br />

zu lindern und andererseits trägt sie dazu bei,<br />

illegale Migration nach Österreich und Europa<br />

einzudämmen“, so Bundeskanzler Karl<br />

Nehammer.<br />

Die 21,5 Millionen Euro setzen sich folgendermaßen<br />

zusammen:<br />

m 9,5 Millionen Euro für Projekte in Subsahara-Afrika<br />

(Äthiopien, Burkina Faso,<br />

Mosambik, Uganda)<br />

m 8 Millionen Euro für Projekte im Nahen<br />

Osten (Jordanien, Libanon und Syrien)<br />

m 2 Millionen Euro für Projekte in der<br />

Ukraine sowie<br />

m 2 Millionen Euro für Projekte in Afghanistan<br />

und den Nachbarländern.<br />

„Österreichische Hilfsorganisationen sind<br />

für das Außenministerium ein sehr geschätzter<br />

Partner bei der Hilfe vor Ort. Mit dem<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />

heutigen Beschluß erhöhen wir zudem die<br />

Planungssicherheit der Organisationen und<br />

tragen auch zur Qualität und Nachhaltigkeit<br />

der österreichischen humanitären Hilfe bei.<br />

Mit ihrer Arbeit bieten die Nichtregierungsorganisationen<br />

den Menschen vor Ort zudem<br />

neue Perspektiven und sind so auch essenziell<br />

für die Reduktion illegaler Migrationsströme“,<br />

ergänzte Außenminister Alexander<br />

Schallenberg. „Der brandgefährliche Mix aus<br />

bewaffneten Konflikten, Hunger und Naturkatastrophen<br />

führt uns eine ganz neue Di -<br />

mension des menschlichen Leids vor Augen.<br />

Wir schauen nicht weg, sondern helfen um -<br />

fassend, rasch und unbürokratisch: Mit 21,5<br />

Millionen Euro unterstützen wir die lebenswichtige<br />

Arbeit von österreichischen NGOs<br />

in den Krisenherden dieser Welt und tragen<br />

so dazu dabei, vor Ort Perspektiven für die<br />

Menschen zu schaffen und damit illegale<br />

Migration nach Europa hintanzuhalten.“<br />

Der Auslandskatastrophenfonds (AKF)<br />

ist ein unerläßliches Instrument der österreichischen<br />

humanitären Hilfe und ist im heurigen<br />

Jahr so gut gefüllt wie nie zuvor: 80 Mil -<br />

lionen Euro stehen für humanitäre Hilfe in<br />

aller Welt zur Verfügung.<br />

Die Abwicklung er folgt über die Austrian<br />

Development Agency (ADA). Sie fördert Pro -<br />

jekte in den Bereichen Bildungsarbeit/Globales<br />

Lernen, Kampagnen, Kultur- und Me -<br />

dienarbeit, Freiwilligeneinsätze und wissenschaftliche<br />

Tätigkeit. So sollen unterschiedliche<br />

Zielgruppen angesprochen und das entwicklungspolitische<br />

Interesse und Engagement<br />

der ÖsterreicherInnen geweckt und ver -<br />

tieft werden.<br />

n<br />

https://www.entwicklung.at/

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!