KTG Agrar AG - ING-DiBa
KTG Agrar AG - ING-DiBa
KTG Agrar AG - ING-DiBa
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Die für die entstehung entscheidende, vierte Phase ist die Methanogenese, die Methanproduktion.<br />
Über zwei Abbauwege, auf die sich unterschiedliche methanogene Archaea spezialisiert haben, wird<br />
dann produziert: zum Einen über den acetoklastischen Weg – die Spaltung von Essigsäure in Methan<br />
und CO2; zum Anderen über den hydrogenotrophen Weg – der Reaktion von Wasserstoff und CO2 zu<br />
Methan.<br />
1. Stufe 2. Stufe 3. Stufe 4. Stufe<br />
Aufspaltung der Vergärung der Bildung von stufe<br />
Markomoleküle Spaltprodukte methanogenen<br />
Substraten<br />
Gülle<br />
Stallmist<br />
Boaabfälle<br />
Kohlenhydrate Zucker Carbonsäuren Essigsäure Methan<br />
Fette Fettsäuren Gase Wasserstoff Kohlendioxid<br />
Eiweiße Aminosäuren Alkohole Kohlendioxid<br />
Basen<br />
hydrolytrische fermentative acetogene methanogene<br />
Bakterien Bakterien<br />
Abbildung: Vereinfachtes Schema der bildung (Quelle: in der Landwirtschaft, Ministerium für ländliche Entwicklung, Umwelt und<br />
Verbraucherschutz des Landes Brandenburg, 2006)<br />
Neben den gasförmigen Abbauprodukten bleibt der sogenannte Gärrest zurück – eine Art ausgefaulter Schlamm, der all die<br />
Substanzen enthält, die im prozess nicht abgebaut werden können. Dieser kann in eine flüssige und eine feste Fraktion separiert<br />
werden und enthält sämtliche Mineralstoffe wie bspw. Stickstoff, Phosphor und Kalium.<br />
Funktionsweise einer Anlage<br />
Eine Anlage besteht prinzipiell aus einer Gaserzeugungseinheit und einer oder mehrerer Gasverarbeitungseinheiten<br />
oder Speicher. Die Gaserzeugungseinheit setzt sich regelmäßig aus der Einbringtechnik<br />
für die Substrate, ein bis mehreren Behältern für die Fermentation der Inputstoffe sowie die Lagerung<br />
der Gärreste zusammen. Die Gasverwertungseinheiten können entweder eine Verstromungseinheit<br />
wie ein Blockheizkraftwerk (BHKW) und/oder eine Gasaufbereitungsanlage sein.<br />
Die Funktionsweise der Anlagenteile kann wie folgt beschrieben werden:<br />
Die Einbringtechnik, bestehend aus einem Vorlagebehälter, einem Schnecken-, Förderband- oder<br />
Pumpsystem und optional aus Zerkleinerungseinheiten, dient zur möglichst kontinuierlichen Beschickung<br />
der Fermenter mit den Gärsubstraten. Im Fermenter der Anlage werden die eingebrachten<br />
Substrate dann dem oben beschriebenen 4-stufigen Prozess folgend anaerob vergoren. Das wird in<br />
einem Gasspeicher aufgefangen, der je nach Bauart als Bestandteil des Fermenters oder/und im Gärrestspeicher<br />
integriert ist. Je nach Substratart und Anlagenkonfiguration verbleiben die Substrate 30<br />
bis 100 Tage im Fermenter, bevor sie in einen Gärrestspeicher umgepumpt werden.<br />
Dort können die Gärreste bis zur ihrer Ausbringung auf die Felder oder zur anderweitigen Nutzung<br />
zwischengelagert werden. Häufig sind bei Biogasanlagen Separationstechniken vorgesehen, die die<br />
Gärreste in eine flüssige und eine feste, stapelfähige Fraktion trennen. Dies spart einerseits Gärrestlagerkapazität<br />
und ermöglicht andererseits einen flexibleren Anlagenbetrieb durch die Rezirkulation<br />
des flüssigen Separatanteils. Am Ende der Anlagenprozesskette steht als Verwertungseinheit;ein<br />
BHKW und / oder eine Gasreinigung. Im BHKW wird das Biogas nach einer vorgeschalteten Gastrocknung<br />
und Entschwefelung in einem Gasmotor verbrannt. Ein Generator erzeugt elektrischen<br />
Strom, der in das Stromnetz eingespeist wird.<br />
Aus dem Motorkühlsystem kann Wärmeenergie ausgekoppelt werden, die für die Versorgung von<br />
Wärmeabnehmern zur Verfügung steht. Alternativ kann das Biogas mit Hilfe von verschiedenen Aufbereitungstechniken<br />
wie bspw. Druckwechseladsorption, Aminwäsche oder Druckwasserwäsche auf<br />
94