Wenn Kinder im Unterricht nicht mehr partizipieren… - BSCW
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<strong>Wenn</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>mehr</strong> partizipieren – Literaturrecherche Masterarbeit, HFH Zürich, 2011<br />
Heilpädagogisches Vorgehen:<br />
• Erfragung der Gründe für die Nicht-<br />
Partizipation:<br />
Welche Bedürfnisse und Geschehnisse führen<br />
dazu dass du <strong>nicht</strong> <strong>mehr</strong> <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong><br />
partizipierst? � Wichtig dabei: Empathie &<br />
Klarheit & Zeit. Mit dem Schüler mögliche<br />
Lösungsansätze erarbeiten und nachhaltige Hilfe<br />
anbieten.<br />
• Konsequenzen erläutern<br />
Der Schüler soll <strong>nicht</strong> verurteilt werden, sondern<br />
ihm soll der Ernst der Lage vermittelt werden<br />
und ihm deutlich machen, wie sich sein<br />
Verhalten auf seine Zukunft auswirken kann.<br />
Hier sollte man sich als Lehrperson auch<br />
Gedanken zu Sanktionen wegen Absentismus<br />
machen. Doch Vorsicht ist geboten: Strafe kann<br />
auch „Flucht und Vermeidung“ bedeuten.<br />
• Vereinbarungen treffen<br />
Die Lehrperson und der Schüler arbeiten einen<br />
schriftlichen Vertrag aus, indem es um <strong>mehr</strong><br />
Partizipation geht. Wichtig ist, dass darin steht:<br />
Um was geht es? Um wen geht es? Wie lang es<br />
geht? Wie soll es umgesetzt werden?<br />
Abmachung des nächsten Termins für die<br />
Überprüfung der Abmachungen.<br />
Achtung nur kleine Schritte – keine<br />
Überforderung!!!<br />
Auch wichtig: Anreize für Partizipation schaffen.<br />
• Überprüfung der Abmachung<br />
Reflexion: Wo stehen wir? Haben die<br />
Massnahmen funktioniert? Wie geht es weiter?<br />
• Wichtig:<br />
o Ermutigung des Schülers.<br />
o Bei Extremfällen Einbezug anderer<br />
Personen und Hilfssystemen.<br />
Unterstützungssysteme (wie Paten oder Buddys in der Klasse bilden)<br />
Corina Gande & Christa Schutzbach<br />
Evt, durchführen eines<br />
Depressionsfragebogens.<br />
Dies kann z.B. zur Vorbereitung eines<br />
Elterngespräches sinnvoll sein.<br />
- Das Depressionsinventar für <strong>Kinder</strong><br />
und Jugendliche (DIKJ; Stiensmeier-<br />
Pelster, Schürmann & Duda, 2002)<br />
- Der Depressionstest für <strong>Kinder</strong> (vgl.<br />
DTK; Rossmann, 2005<br />
Ärztliche Abklärung<br />
Besteht der Verdacht auf eine Depression,<br />
sollten die Eltern dahingehend beraten werden,<br />
das Kind dem Arzt oder besser noch dem<br />
<strong>Kinder</strong>psychiater vorzustellen. Dieser stellt nach<br />
einer sorgfältigen Abklärung die Diagnose. Der<br />
behandelnde Arzt wird die nötigen<br />
medizinischen und psychotherapeutischen<br />
Interventionen einleiten.<br />
Heilpädagogisches Vorgehen<br />
• Individualisierung und schulische<br />
Entlastung: Im schulischen Kontext sollte<br />
genau abgeklärt werden, wodurch das Kind<br />
unter Druck gerät und wie es entlastet<br />
werden kann. Dies kann durch individuell<br />
angepasste schulische Anforderungen,<br />
durch individuelle Zielvereinbarungen<br />
geschehen.<br />
• Soziales Umfeld: Zusätzlich kann das Kind<br />
in seinen sozialen Kontakten zu seinen<br />
Mitschülern gestärkt werden.<br />
• Vereinbarungen: Regelmässige<br />
Rücksprachen mit dem Kind, den Eltern<br />
und Therapeuten sind wichtig, damit neu<br />
entstehende Belastungen rechtzeitig<br />
erkannt, begleitet und wenn nötig gemindert<br />
werden können.<br />
Diese Klassenbezogenen Massnahmen können grundsätzlich bei einer Nicht-Partizipation durchgeführt werden:<br />
• Kooperatives Lernen � Durch das Lernen in einem guten sozialen Kl<strong>im</strong>a<br />
mit positiven Abhängigkeiten unter den Gruppenmitgliedern entsteht meist ein positiveres Selbstbild der Lernenden.<br />
• Massnahmen zur sozialen Integration<br />
• Beziehungsstiftende Massnahmen<br />
• Sozialkompetenz trainieren/ Umgang miteinander<br />
• Aufbau von Stärken<br />
• Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten � diskutieren, besprechen <strong>im</strong> Klassenrat<br />
• Offene Kommunikationshaltung, Platz für schwierige Themen<br />
• Beobachtungen, eventuell auffällige Vorkommnisse notieren<br />
• Beratungsangebote (Vertrauenslehrer, schulpsychologische Beratung; wichtig ist mit dem Schüler <strong>im</strong> Gespräch bleiben)<br />
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