24.01.2013 Aufrufe

Wenn Kinder im Unterricht nicht mehr partizipieren… - BSCW

Wenn Kinder im Unterricht nicht mehr partizipieren… - BSCW

Wenn Kinder im Unterricht nicht mehr partizipieren… - BSCW

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Wenn</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>mehr</strong> partizipieren – Literaturrecherche Masterarbeit, HFH Zürich, 2011<br />

3.6. Intervention<br />

Das Erkennen depressiver <strong>Kinder</strong> setzt das Wissen über depressive Störungsbilder voraus. Zusätzlich<br />

braucht es eine gewisse Sensibilität gegenüber dem, was <strong>Kinder</strong> und Jugendliche bewegt. Können<br />

depressive Verst<strong>im</strong>mungen früh erkannt werden, kann dem Kind mit der richtigen Hilfe und<br />

Unterstützung das Durchlaufen einer depressiven Spirale erspart werden. Eine besondere<br />

Verantwortung in der Früherkennung tragen Eltern und Lehrpersonen. Je früher eine depressive<br />

Verst<strong>im</strong>mung erkannt wird und je früher ein Kind fachliche Hilfe durch Therapeuten und<br />

<strong>Kinder</strong>psychiater erhält, umso besser sind seine Chancen auf eine baldige Genesung (vgl.<br />

Nevermann & Reicher, 2009).<br />

Nachfolgend werden nun einige Interventionsansätze vorgestellt und kurz beschrieben.<br />

3.6.1. Kognitive Verhaltenstherapie<br />

Groen und Petermann (2011) erachten vor allem die kognitive Verhaltenstherapie als hilfreichen<br />

Interventionsansatz.<br />

Kognitive Verhaltenstherapie kann folgende Interventionsziele haben:<br />

- Verständnis für die eigene Erkrankung<br />

- Selbstsicherheit aufbauen<br />

- Veränderung negativer und einschränkender Wahrnehmungs- und Bewertungsstrategien<br />

- Stärkung von sozialen Kompetenzen<br />

- Fördern von Kommunikations- und Interaktionskompetenzen<br />

- Erarbeiten einer Alltagsstruktur<br />

- Förderung positiver Aktivitäten, ermöglichen von Erfolgserlebnissen<br />

- Belastungen in Familie und sozialem Umfeld min<strong>im</strong>ieren (vgl. Essau, 2007)<br />

Durch eine kognitive Umstrukturierung sollen fehlangepasste Gedanken und Verhaltensweisen, wie<br />

beispielsweise negative Aussagen über die eigene Person verändert werden. Dem Kind wird<br />

vermittelt, wie es solche depressionsfördernden kognitiven Fehler erkennen und benennen kann. Das<br />

Kind lernt Zusammenhänge zwischen seinen fehlangepassten Gedanken und seiner St<strong>im</strong>mung<br />

erkennen. Schliesslich soll das Kind zu treffenderen positiveren Kognitionen gelangen (vgl. Essau,<br />

2007).<br />

In der Selbstkontrolltherapie lernen die <strong>Kinder</strong>, ihre positiven Erfahrungen und die damit<br />

verbundenen St<strong>im</strong>mungen zu erkennen. Sie lernen, sich selber weniger streng zu beurteilen und sich<br />

verschiedene Ziele <strong>im</strong> Hinblick auf positive Tätigkeiten zu setzen. Gemeinsam mit dem Therapeuten<br />

best<strong>im</strong>mt das Kind Bereiche, in denen es Schwächen hat und die es gerne verbessern möchte.<br />

Dieses Ziel soll durch kleine Teilschritte erreicht werden.<br />

Das Problemlösetraining ist ein weiterer Bereich der kognitiven Therapie. Da viele depressiven<br />

<strong>Kinder</strong> und Jugendliche Defizite in der Auseinandersetzung mit Problemsituationen zeigen, ist das<br />

Erarbeiten geeigneter Problemlösestrategien sinnvoll.<br />

Im Training sozialer Kompetenzen lernt das Kind erkennen, welche seiner Verhaltensweisen zu<br />

Problemen mit anderen führen. Es erarbeitet sich neue Kompetenzen <strong>im</strong> Umgang mit anderen.<br />

Corina Gande & Christa Schutzbach<br />

24

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!