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Wenn Kinder im Unterricht nicht mehr partizipieren… - BSCW

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<strong>Wenn</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>mehr</strong> partizipieren – Literaturrecherche Masterarbeit, HFH Zürich, 2011<br />

- Längere entschuldigte Abwesenheiten<br />

- Angst vor unbekannten Situationen, z.B. bei Einschulung, Schulwechsel<br />

- Angst, z.B. vor Mobbing, vor best<strong>im</strong>mten Lehrpersonen, vor Leistungsversagen<br />

- Angst, ausgelacht zu werden z.B. wegen körperlichen Mängeln, Aussehen<br />

- Leistungsflucht<br />

- Orientierungslosigkeit, Depressivität/Rückzug<br />

- Demonstration persönlicher Stärke und Individualität<br />

- Verweigerungsverhalten als Machtmittel<br />

- Weigerung der Annahme von allgemeinen Verhaltensnormen<br />

- „Vorbild“ von Bezugspersonen, z.B. Unzuverlässigkeit, Pflichtignoranz, Nachahmung<br />

(vgl. Ricking, 2006)<br />

Es gibt verschiedenste Erklärungstheorien für die Thematik schul-/unterrichtsaversiven, schul-<br />

/unterrichts(ver)meidenden Verhaltens. Interessant und spannend sind unter anderem die<br />

Erklärungsansätze aus soziologischer Sichtweise.<br />

Zu den wichtigsten Theorien für abweichendes Verhalten gehören die Kontrolltheorie, die<br />

Anomietheorie, die Theorie städtischer Subkulturen und der Etikettierungsansatz.<br />

� Kontrolltheorie<br />

Die Kontrolltheorie beruht darauf, dass ein Mensch umso weniger abweichendes Verhalten zeigt,<br />

wenn er soziale Bindungen beziehungsweise ein stark geknüpftes Netz aus sozialen Beziehungen<br />

hat. Die darin bestehenden Verantwortlichkeiten und Beziehungen lassen abweichendes Verhalten<br />

eher weniger zu. Die Bindung an Familie, Schule, Freundschaften und die Gesellschaft vermittelt<br />

Werte und gibt eine Art soziale Kontrolle. Vor allem wird heutzutage der Name Hirschi (1969; zitiert<br />

nach Ricking, Schulze, Wittrock, 2009, S.127) in Verbindung mit der Kontrolltheorie gebracht. Hirschi<br />

(ebd.) unterscheidet vier Elemente von sozialen Bindungen:<br />

- Attachment<br />

� Hier geht es um emotionale Beziehungen oder Bindungen zu Bezugspersonen. Diese<br />

Beziehungen wirken sich auf Achtung, Rücksichtnahme und Empathie aus.<br />

- Commitment<br />

� Hier geht es um Investitionen für zum Beispiel berufliche Ambitionen oder einfach um<br />

Anerkennung zu erhalten. Es geht um eine Art Leistungsorientierung, welche durch<br />

abweichendes Verhalten <strong>nicht</strong> gefährdet werden soll.<br />

- Involvement<br />

�Hier geht es um die Einbindung von konformen Tätigkeiten, wie zum Beispiel regelmässige<br />

Verpflichtungen wie Arbeiten. Umso weniger freie Zeit vorhanden ist desto weniger gibt es<br />

Gelegenheiten delinquentes Verhalten zu zeigen.<br />

- Belief<br />

Corina Gande & Christa Schutzbach<br />

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