Wenn Kinder im Unterricht nicht mehr partizipieren… - BSCW
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<strong>Wenn</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>mehr</strong> partizipieren – Literaturrecherche Masterarbeit, HFH Zürich, 2011<br />
Erfüllung eines Bedürfnisses stattfindet, und dass Spannungsaufbau mit einer Intention gleichgesetzt<br />
werden kann. Der Mensch strebt nach „Entladung der Spannung“. Diese Entladung liefert „Energie“<br />
und ist somit der Grund für alle Aktivitäten.<br />
Um Verhalten und somit auch schul-/unterrichts(ver)meidendes, schul-/unterrichtsaversives Verhalten<br />
erklären zu können, muss man sich mit Spannungen beschäftigen. Interessant und deutlich ist zu<br />
sehen, dass Verhalten und Spannungen miteinander verknüpft, beziehungsweise aneinander<br />
gekoppelt sind.<br />
Grundannahme der Feldtheorie – Zusammenfassung<br />
Die Feldtheorie…<br />
1. …ist eine konstruktive und konstruierende Methode.<br />
2. …hat einen dynamischen Ansatz. Sie zeigt Kräfte auf, die dem Verhalten zu Grunde liegen.<br />
3. …hat einen psychologischen Ansatz<br />
4. …ermöglicht eine Analyse der Gesamtsituation, um die Ausgangslage beschreiben zu können.<br />
Nach der Darstellung der gesamten Situation werden die Aspekte spezifisch und differenziert<br />
analysiert.<br />
5. …ist das Verhalten eine Funktion des momentanen Feldes. Vergangenes best<strong>im</strong>mt <strong>nicht</strong> direkt<br />
aktuelles Verhalten, dennoch ist der Ursprung des Verhaltens in der Vergangenheit � universelle<br />
Verhaltensgleichung<br />
6. …macht es möglich, dass psychologische Situationen und Handlungsfelder in eine<br />
mathematische Darstellung mit Vektoren gebracht werden kann.<br />
(vgl. Ricking, Schulze, Wittrock, 2009)<br />
Dies ist nur eine kurze Zusammenfassung der Grundannahmen der Feldtheorie, um<br />
Genaueres zu erfahren siehe Quelle Ricking, Schulze, Wittrock (2009, S. 144) oder<br />
nachzulesen in Schulze (2003, S.60).<br />
Schulze (2003) betont, dass das bedeutendste Merkmal der Feldtheorie die Betrachtung des Schülers<br />
in seinem individuellen Lebensraum ist. Der Lebensraum setzt sich aus den Bedürfnissen, Zielen,<br />
Einflüssen, also allen Faktoren, die Einfluss auf das Verhalten haben, zusammen.<br />
Schaut man aus Sicht der Feldtheorie die Prozessverläufe an, werden Veränderungen <strong>im</strong><br />
Lebensraum als Folge von Feldkräften sichtbar. Die Person P (oder der Schüler) befindet sich in einer<br />
„Jordankurve“ (eine ovale Fläche, benannt nach dem Franzosen Camille Jordan, einem<br />
Mathematiker). In dieser „Jordankurve“ befinden sich verschiedene Räume, die positiv und auch<br />
negativ besetzt sein können. Lewin nennt dies Valenz oder Aufforderungscharakter eines Raums/<br />
einer Region. Die „positiven und negativen Valenzen“ (= Aufforderungscharakter) sind also in<br />
unterschiedlichen Regionen vorzufinden. Die Region, die eine positive Valenz (= Attraktion) beinhaltet<br />
lässt die Person bzw. den Schüler das Ziel anstreben und die Region mit einer negativen Valenz (=<br />
Aversion) meidet das Ziel. Das Handeln (=Lokomotion) eines Menschen wird von den Valenzen<br />
best<strong>im</strong>mt bzw. ist von ihnen abhängig. Diese Valenzen werden durch unterschiedliche Faktoren<br />
Corina Gande & Christa Schutzbach<br />
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