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Wenn Kinder im Unterricht nicht mehr partizipieren… - BSCW

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<strong>Wenn</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>mehr</strong> partizipieren – Literaturrecherche Masterarbeit, HFH Zürich, 2011<br />

Eine erstmalige depressive Erkrankung kann in jedem Alter auftreten. Die diagnostischen Kriterien für<br />

Erwachsene gelten auch für <strong>Kinder</strong> und Jugendliche. Allerdings werden bei <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen<br />

auch die jeweiligen entwicklungsspezifischen Besonderheiten berücksichtigt. Ausserdem wird <strong>im</strong><br />

DSM-IV deutlich gemacht, dass sich bei <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen anstelle einer traurigen<br />

Grundst<strong>im</strong>mung auch eine reizbare oder übellaunige Verst<strong>im</strong>mung zeigen kann (vgl. Groen &<br />

Petermann, 2011).<br />

3.2. Epidemiologie<br />

Mit der Epidemiologie ist die Häufigkeit gemeint, mit der eine best<strong>im</strong>mte Störung oder Krankheit in der<br />

Bevölkerung vorkommt. Zwei Hauptaspekte sind bei der Epidemiologie besonders wichtig: a) das<br />

Schützen der Bevölkerung vor Krankheiten und b) die Identifikation von Ursachen und<br />

Entwicklungsverläufen von Krankheiten (vgl. Essau, 2007).<br />

3.2.1. Häufigkeit von Depression<br />

Die Depression gehört zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten<br />

Erkrankungen. Wissenschaftliche Untersuchungen weisen auf eine Zunahme von depressiven<br />

Erkrankungen hin. Nach dem deutschen Bündnis gegen Depression erkrankt jede fünfte Person<br />

einmal in ihrem Leben an einer Depression (vgl. Essau, 2007).<br />

3.2.2. Depression und Geschlecht<br />

In der Altergruppe der <strong>Kinder</strong> zeigen sich keine signifikanten Geschlechtsunterschiede; Mädchen und<br />

Jungen leiden etwa gleich häufig an Depressionen. Bei Jugendlichen ist das Risiko an einer<br />

Depression zu erkranken für Mädchen zwei- bis dre<strong>im</strong>al erhöht. Ein ähnliches Verhältnis zeigt sich<br />

auch bei Erwachsenen; so sind Frauen zwei bis dre<strong>im</strong>al häufiger von Depressionen betroffen als<br />

Männer. Die Gründe dafür könnten hormonell oder genetisch bedingt sein. In der Literatur wird aber<br />

auch <strong>im</strong>mer wieder darauf hingewiesen, dass Mädchen auf Belastungen häufiger depressiv reagieren,<br />

persönliche Bindungen sensibler empfinden oder in anderen Lebenslagen emotional stärker Anteil<br />

nehmen. Eine weitere Erklärung ist, dass Mädchen in der frühen Jugend <strong>mehr</strong> Herausforderungen zu<br />

meistern haben als Jungen (vgl. Essau, 2007; Grippekoven, 2008).<br />

3.2.3. Depression und Alter<br />

Nach jüngsten Untersuchungen sind heute <strong>mehr</strong> als 5% aller <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen von einer<br />

schweren Depression betroffen. Etwa 10% weisen deutliche depressive Symptome auf (vgl.<br />

Nevermann & Reicher, 2009). Das Lebenszeitrisiko für eine Major Depression beträgt für Frauen 10<br />

bis 25% und für Männer 5 bis 12% (vgl. Schwarz, 2009). Die Auftretenshäufigkeit depressiver<br />

Störungen n<strong>im</strong>mt mit dem Alter zu (vgl. Profanter, 2008).<br />

3.3. Verlauf<br />

Verschiedene Studien belegen, dass die Rückfallgefahr bei Depressionen <strong>im</strong> Kindes- und Jugendalter<br />

sehr gross ist. Allgemein lässt sich sagen, je früher sich eine Depression manifestiert, umso grösser<br />

Corina Gande & Christa Schutzbach<br />

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