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Wenn Kinder im Unterricht nicht mehr partizipieren… - BSCW

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<strong>Wenn</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>mehr</strong> partizipieren – Literaturrecherche Masterarbeit, HFH Zürich, 2011<br />

Zwei neuere Therapieansätze, bei denen der Behandlungsschwerpunkt in der Familie liegt, sollen hier<br />

kurz vorgestellt werden.<br />

Interpersonale Psychotherapie: Hier wird davon ausgegangen, dass Depressionen <strong>im</strong><br />

Zusammenhang mit fehlangepassten zwischenmenschlichen Beziehungen entstehen. Deshalb geht<br />

es in der Therapie darum, problematische soziale Beziehungen zu erkennen und zu verändern. Der<br />

Schwerpunkt liegt vor allem bei gegenwärtigen Problemen.<br />

Interpersonal Family Therapy: Dieser Ansatz geht davon aus, depressive Symptome am besten<br />

durch die Konzentration auf aktuelle Probleme in dysfunktionalen Familiensystemen anzugehen.<br />

Depressive Symptome sollen gelindert und kognitive, affektive und interpersonale Funktionsfähigkeit<br />

gefördert werden. Durch die Depression des Kindes ist jedes Familienmitglied mitbetroffen. Eine<br />

Verringerung der Depression erfordert unter Umständen eine Veränderung aller Familienmitglieder.<br />

Solche Veränderungen können die Familienhierarchie, Familienregeln, die Familienstruktur oder<br />

ähnliches betreffen. In der Therapie wird die Familie darin unterstützt, effektivere Interaktionsmuster<br />

und erfolgreichere Coping-, und Problemlösefähigkeiten zu erarbeiten (vgl. Essau, 2007).<br />

3.6.5. Pharmakotherapie<br />

Pharmakotherapie wird bei <strong>Kinder</strong>n in der Regel nur bei sehr ausgeprägter Symptomatik oder bei<br />

Suizidrisiko eingesetzt. Voraussetzung für eine Pharmakotherapie ist eine engmaschige<br />

psychotherapeutische Begleitung (vgl. Groen & Petermann, 2011).<br />

Am sinnvollsten ist bei <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen mit moderater bis schwerer Depression eine<br />

Kombination von medikamentöser Therapie und kognitiver Verhaltenstherapie.<br />

- Die Gabe von z.B. Fluoxetin führt zu einer beschleunigten Symptomverbesserung<br />

- Die Effekte werden langfristig aufrechterhalten<br />

- Die Anteile der kognitiven Verhaltenstherapie stellen einen erhöhten Schutz des Jugendlichen<br />

vor Suizidalität dar.<br />

Obwohl die meisten Jugendlichen innerhalb von zwei Jahren genesen, erleidet fast die Hälfte von<br />

ihnen später einen Rückfall. Es braucht also noch andere Massnahmen zur Rückfallprophylaxe (vgl.<br />

Groen & Petermann, 2011).<br />

3.7. Prävention<br />

Depressionen gehen häufig mit ernsten psychosozialen Beeinträchtigungen einher und neigen zu<br />

Rezidiven und Chronifizierung. Prävention, die verhindern soll, dass eine depressive Erkrankung<br />

überhaupt ausbricht, ist demnach von grosser Bedeutung.<br />

Mittlerweile existieren verschiedene Präventionsansätze, die auf Vorbeugung von depressiven<br />

Erkrankungen <strong>im</strong> Kindes- und Jugendalter zielen. Grundsätzlich wird dabei zwischen selektiven und<br />

universellen Präventionsmassnahmen unterschieden:<br />

Selektive Präventionsmassnahmen sprechen <strong>Kinder</strong> und Jugendliche an, die bereits ein erhöhtes<br />

Risiko haben, an einer Depression zu erkranken. Als Risikofaktoren gelten hier:<br />

- bereits bestehende subklinische Depressionssymptomatik<br />

- ein affektiv erkrankter Elternteil<br />

- erhöhte soziale Unsicherheit und Ängstlichkeit des Kindes<br />

Corina Gande & Christa Schutzbach<br />

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