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Wenn Kinder im Unterricht nicht mehr partizipieren… - BSCW

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<strong>Wenn</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>mehr</strong> partizipieren – Literaturrecherche Masterarbeit, HFH Zürich, 2011<br />

4.5. Bedingungsfaktoren<br />

In diesem Kapitel wird geklärt, welche Bedingungsfaktoren häufiger zu schul-/unterrichtsaversivem,<br />

schul-/unterrichts(ver)meidendem Verhalten führen. Diese Erläuterung ist wichtig, um depressives<br />

Verhalten teilweise von schul-/unterrichtsaversivem, schul-/unterrichts(ver)meidendem Verhalten<br />

abgrenzen zu können, somit können Heilpädagogen oder Lehrperson schneller auf mögliche Begleitund<br />

Folgeerscheinungen aufmerksam gemacht werden, um dann bei möglichst früher Erkennung<br />

richtig zu intervenieren oder bei gehäuften Risikofaktoren präventiv einzuschreiten.<br />

4.5.1. Individuelle Variablen<br />

- Alter/Jahrgangsstufe<br />

Gemäss den Untersuchungen von Ricking (2006, S.70) gibt es grosse Unterschiede bezüglich schul-<br />

/unterrichtsaversiven, schul-/unterrichts(ver)meidenden Verhalten in Abhängigkeit vom Alter. Klauer<br />

(1963; zitiert nach Ricking, 2006, S.70) ermittelte bei Hilfsschülern in der Vorpubertät (10-11 Jahre)<br />

den höchsten Absentismuswert von 15,7 %.<br />

Bei Hildeschmidts Untersuchungen kam ein signifikanter Unterschied bezüglich des Alters an Pr<strong>im</strong>arund<br />

Hauptschulen heraus.<br />

Jedoch wurde in der internationalen Absentismusforschung herausgefunden, dass unerlaubtes<br />

Fernbleiben vom <strong>Unterricht</strong> mit dem Alter ansteigt, und dass es in den letzten Schuljahren eine<br />

deutliche Zunahme gibt. Über das schul-/unterrichtsaversive, schul-/unterrichts(ver)meidende<br />

Verhalten mit Anwesenheit konnten so keine Untersuchungen gefunden werden (vgl. Ricking, 2006).<br />

- Geschlecht<br />

Bei der Betrachtung unterschiedlicher Forschungsuntersuchungen kann aufgrund ungleicher<br />

Untersuchungen keine eindeutige geschlechterspezifische Zuordnung gemacht werden. Jedoch wird<br />

in der Literatur trotzdem <strong>mehr</strong> vom männlichen Geschlecht gesprochen, das eine höhere Neigung hat<br />

schul- /unterrichtsaversives, schul-/unterrichts(ver)meidendes Verhalten zu zeigen (vgl. Ricking,<br />

2006).<br />

- Schul- und Leistungsangst<br />

Die meisten Experten sind sich einig, dass ein signifikanter Zusammenhang zwischen Schul-, und<br />

Leistungsangst und schul-/unterrichtsaversivem, schul-/unterrichts(ver)meidendem Verhalten gezeigt<br />

werden kann. Auch Kaiser (1983; zitiert nach Ricking, 2006, S.73) zeigt in empirischen Studien<br />

deutlich, dass es einen starken Zusammenhang zwischen Schulangst und Schulversäumnissen gibt<br />

(vgl. Ricking, 2006).<br />

- Schulversagen<br />

Es wurde in verschiedenen Forschungsergebnissen sichtbar, dass sich unter den Schulschwänzern<br />

hauptsächlich Schüler befinden, die zu den Verlierern unseres Leistungssystems in der Schule<br />

gehören. Als bedeutsamer Indikator für Schulversagen gilt das Wiederholen einer Klasse. Zudem war<br />

in den Untersuchungen von Eder 1981 und Nielsen und Gerber 1979 durchgeführt hatten, war<br />

Corina Gande & Christa Schutzbach<br />

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