24.01.2013 Aufrufe

Wenn Kinder im Unterricht nicht mehr partizipieren… - BSCW

Wenn Kinder im Unterricht nicht mehr partizipieren… - BSCW

Wenn Kinder im Unterricht nicht mehr partizipieren… - BSCW

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Wenn</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>mehr</strong> partizipieren – Literaturrecherche Masterarbeit, HFH Zürich, 2011<br />

Universelle Präventionsmassnahmen richten sich an alle <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen unabhängig von<br />

sozialen oder individuellen Risikofaktoren (vgl. Groen & Petermann, 2011).<br />

Einige Ansätze der selektiven und universellen Prävention werden nun kurz vorgestellt.<br />

3.7.1. Selektive Präventionsmassnahmen<br />

Selektive Präventionsprogramme können an verschiedenen Depressionsrisiken von <strong>Kinder</strong>n und<br />

Jugendlichen ansetzen. So gibt es Programme zur Unterstützung von <strong>Kinder</strong>n mit<br />

funktionsbeeinträchtigenden Krankheiten oder Programme zur Unterstützung schwangerer Mädchen<br />

mit einer depressiven Vorgeschichte.<br />

Drei allgemeine selektive Präventionsansätze werden hier kurz beschrieben (vgl. Groen & Petermann,<br />

2011).<br />

Prävention bei ersten Depressionssymptomen<br />

Dieser kognitiv-verhaltenstherapeutische Ansatz wurde in den USA unter dem Namen Penn<br />

Resiliency Program von Jaycox, Reivich, Gillham und Seligman (1994) entwickelt. Er richtet sich an<br />

<strong>Kinder</strong> und Jugendliche <strong>im</strong> Alter von zehn bis dreizehn Jahren, die bereits erste<br />

Depressionssymptome zeigen. Die Teilnehmer treffen sich in Gruppen von zehn bis zwölf Schülern.<br />

Während zehn Wochen üben sich die <strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> Training kognitiver und sozialer<br />

Problemlösefertigkeiten. Die Schüler sollen lernen, flexibler zu denken und zu überprüfen, ob ihr<br />

Denken den gegebenen Umständen entspricht. Dadurch sollen die Teilnehmer einen besseren<br />

Umgang mit negativen Emotionen, familiären Konflikten und anderen Belastungen finden (vgl. Groen<br />

& Petermann, 2011).<br />

Familienorientierte Prävention<br />

Dieser selektive Präventionsansatz wurde von Beardslee und seinen Kollegen entwickelt und erprobt<br />

(Beardslee & Gladstone, 2001; Beardslee, Wright, Gladstone & Forbes, 2007).<br />

Der Ansatz richtet sich an alle <strong>Kinder</strong> in betroffenen Familien. Die Intervention umfasst sechs bis zehn<br />

Sitzungen mit einer einzelnen Familie. Meistens nehmen nur die Eltern daran teil. Einige wenige<br />

Sitzungen finden gemeinsam mit dem Kind statt. Zudem werden auch noch Einzelsitzungen mit dem<br />

Kind durchgeführt. Ziel dieses Präventionsansatzes ist es:<br />

- „familiäre Probleme als Risikofaktoren für die Entwicklung einer Depression bei den <strong>Kinder</strong>n<br />

zu reduzieren<br />

- günstige Verhaltensweisen und Einstellungen bei den <strong>Kinder</strong>n durch ein verbessertes<br />

elterliches und familiäres Funktionsniveau zu fördern<br />

- der Entstehung depressiver oder anderer psychischer Störungen bei den <strong>Kinder</strong>n<br />

vorzubeugen“ (Groen & Petermann, 2011, S. 187).<br />

Training mit sozial unsicheren <strong>Kinder</strong>n<br />

Der von Petermann und Petermann (2010) entwickelte Ansatz stellt ein weiteres kognitiv-behaviorales<br />

Vorgehen zur Behandlung einer häufigen Vorläuferstörung der Depression dar. Es wird davon<br />

ausgegangen, dass soziale Unsicherheit mit verringerten sozialen Fertigkeiten eines Kindes<br />

Corina Gande & Christa Schutzbach<br />

27

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!