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Wenn Kinder im Unterricht nicht mehr partizipieren… - BSCW

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<strong>Wenn</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>mehr</strong> partizipieren – Literaturrecherche Masterarbeit, HFH Zürich, 2011<br />

Einleitung<br />

Corina Gande & Christa Schutzbach<br />

„Der weinerliche Bube,<br />

der mit Bündel und glatten Morgenantlitz<br />

wie die Schnecke ungern zur Schule kriecht.“<br />

William Shakespeare (1564 – 1616)<br />

Immer wieder stossen Lehrpersonen an ihre Grenzen mit <strong>Kinder</strong>n, die <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong> <strong>nicht</strong> partizipieren.<br />

Es ist den meisten Lehrpersonen, Heilpädagogen und auch Sozialpädagogen bekannt, dass es<br />

Schüler gibt, die über einen längeren Zeitraum <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong> <strong>nicht</strong> teilnehmen wollen oder können.<br />

Auch uns sind diese heilpädagogischen Grenzen schon <strong>mehr</strong>fach bewusst geworden und wir kennen<br />

das Gefühl der Hilflosigkeit, <strong>nicht</strong> zu wissen, was das Kind braucht und woran es liegt, dass es <strong>nicht</strong><br />

partizipiert. <strong>Wenn</strong> Schüler jegliche Bemühungen <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong> verweigern, sie <strong>nicht</strong> teilnehmen und<br />

sogar auf spielerische Art und Weise <strong>nicht</strong> dazu bewegt werden können mitzumachen, spätestens<br />

dann müssen wir als Heilpädagogen genauer hinschauen. Um heilpädagogisch professionell in<br />

solchen Momenten damit umgehen zu können und <strong>nicht</strong> unzählige Versuche zu starten, sondern<br />

rechtzeitig in den Prozess des schul-/unterrichtsaversiven, schul-/unterrichts(ver)meidenden oder aber<br />

depressiven Verhalten eingreifen zu können, braucht es Fachwissen beziehungsweise<br />

Hintergrundwissen zu diesen beiden Störungsbildern.<br />

Wie auf unserem Titelbild zu sehen ist, ist es <strong>nicht</strong> <strong>im</strong>mer eindeutig weshalb ein Kind <strong>nicht</strong> wirklich am<br />

<strong>Unterricht</strong> partizipiert. Es sitzt da und träumt, ist mit den Gedanken anderswo, stört durch<br />

herumkritzeln den <strong>Unterricht</strong> oder hat ein St<strong>im</strong>mungstief und ist sehr traurig, geradezu innerlich<br />

verzweifelt. Was ist mit dem Kind, würde sich ein guter Pädagoge nach kurzer Zeit des Beobachtens<br />

fragen. Eindeutig ist, dass es <strong>nicht</strong> am <strong>Unterricht</strong> partizipiert. Es gibt viele mögliche Gründe der Nicht-<br />

Partizipation. Doch was können wir als Heilpädagogen oder Lehrpersonen in solchen Situationen der<br />

Nicht-Partizipation von Schülern tun, was ist gefordert?<br />

Im Rahmen der Masterthese wurden zwei Störungsbilder der Nicht-Partizipation untersucht, die relativ<br />

häufig vorkommen und trotzdem oft lange unerkannt bleiben. Zum Einen ist dies depressives<br />

Verhalten und zum Anderen schul-/unterrichtsaversives, schul-/unterrichts(ver)meidendes Verhalten<br />

bei Schulkindern.<br />

Im ersten Teil der Arbeit werden Forschungskonzept, die Fragestellung und Hypothesen sowie die<br />

Zielsetzung aufgezeigt und begründet. Im zweiten Teil werden die beiden Störungsbilder depressives<br />

Verhalten und schul-/unterrichtsaversives, schul-/unterrichts(ver)meidendes Verhalten anhand der<br />

aktuellen deutschsprachigen Fachliteratur zusammenfassend dargestellt. Daraus abgeleitet werden in<br />

einem dritten Teil die Symptome beider Störungsbilder in einem Symptomenkatalog<br />

zusammengetragen und einander gegenübergestellt. In einem weiteren Schritt wurde ein<br />

Informationsblatt mit möglichen heilpädagogischen Vorgehensweisen erarbeitet und aufgezeigt. Unser<br />

Wunsch ist, dass dadurch <strong>Kinder</strong>n wie zum Beispiel dem Mädchen auf dem Titelbild rechtzeitig und<br />

effektiv geholfen werden kann.<br />

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