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Wenn Kinder im Unterricht nicht mehr partizipieren… - BSCW

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<strong>Wenn</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>mehr</strong> partizipieren – Literaturrecherche Masterarbeit, HFH Zürich, 2011<br />

5.6. Zusammenfassung der Ergebnisse und Erkentnisse<br />

Bei der Literaturrecherche konnte man klare Symptome für schul-/unterrichtsaversives, schul-<br />

/unterrichts(ver)meidendes Verhalten oder depressives Verhalten herausarbeiten (siehe Kapitel 6.4.).<br />

Dennoch gibt es bei diesen zwei Störungsbildern auch Mischformen, wo sich zum Beispiel bei schul-<br />

/unterrichtsaversivem, schul-/unterrichts(ver)meidendem Verhalten auch depressive Anteile darunter<br />

finden. Bernstein & Garfinkel (1986; zitiert nach Ricking, 2006, S.59) zeigten bei einer Untersuchung<br />

von 21 Schülern mit schul-/unterrichtsaversivem, schul-/unterrichts(ver)meidendem Verhalten, dass 13<br />

Probanden auch affektiv-depressive und auch Angststörungen hatten.<br />

So könnte sogar der Schluss gezogen werden, wie Smith 1970 in seinen Untersuchungen herausfand,<br />

dass Trennungsangst, Schulphobie oder Depressionen verantwortlich sind für schul-<br />

/unterrichtsaversives, schul-/unterrichts(ver)meidendes Verhalten. Es kann aber <strong>nicht</strong> gesagt werden,<br />

ob die depressive Verst<strong>im</strong>mung Grund und/oder Ursache für schul-/unterrichtsaversives, schul-<br />

/unterrichts(ver)meidendes Verhalten ist oder „nur“ eine Begleiterscheinung (vgl. Ricking, 2006).<br />

Es gibt also sozusagen drei Gruppen<br />

a) Schüler, die <strong>nicht</strong> partizipieren mit schul-/unterrichtsaversivem, schul-<br />

/unterrichts(ver)meidendem Verhalten, gemäss dieser Symptome:<br />

Provokation, Frustration, schmollen, drohen, Schulphobie, herumkritzeln, herumlaufen,<br />

dazwischenrufen, bewusste Nichtbeteiligung, ausklinken, keine Hausaufgaben, Übelkeit und<br />

Unwohlsein, Entzug der Situation, schwache Schulleistungen.<br />

b) Schüler mit depressivem Verhalten, gemäss dieser Symptome:<br />

Weinen, verzweifelt, St<strong>im</strong>mungslabil, suizidale Äusserungen, reizbar, übellaunig, überstarke<br />

Ängste, Schuldgefühle, psychomotorische Hemmungen, Lust- und Antriebslosigkeit,<br />

untergeordnet, abhängiges Verhalten, regressives Spielen mit Jüngeren, suchen Zuwendung,<br />

Schlaf- und Essstörungen, Konzentrationsstörungen, Sorgen machen, unentschlossen, sehr<br />

gute bis sehr schwache Schulleistungen, <strong>nicht</strong> erklärbarer Leistungsabfall, klagen über<br />

mangelnde Kraft.<br />

c) Schüler, die schul-/unterrichtsaversives, schul-/unterrichts(ver)meidendes Verhalten zeigen,<br />

aber auch depressive Anteile haben, gemäss dieser Symptome:<br />

Traurig, entmutigt, zurückhaltend, schüchtern, scheu, aggressiv, <strong>Unterricht</strong>sabwehr, trotzig,<br />

haben Phobien allgemein, Störverhalten <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong>, Desinteresse, Aufgeregtheit,<br />

Hyperaktivität, Einschlafen während des <strong>Unterricht</strong>s, soziale Ausgrenzung, wenig Kontakt,<br />

Einzelgänger, Aussenseiter, Rückzugsverhalten, Antisoziales Verhalten, Bauchweh, Kopfweh,<br />

Husten, wenig Selbstbewusstsein, schlechtes Selbstbild, Interessenverlust, Rückgang<br />

bisheriger Leistungen, Gleichgültigkeit, unordentliches Ausführen, schnelles Aufgeben,<br />

vorzeitiges Beenden von Schulaufgaben.<br />

Corina Gande & Christa Schutzbach<br />

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