Wenn Kinder im Unterricht nicht mehr partizipieren… - BSCW
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<strong>Wenn</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>mehr</strong> partizipieren – Literaturrecherche Masterarbeit, HFH Zürich, 2011<br />
Ursachen aber reagieren teilweise mit unterschiedlichen Störungsbildern darauf. So kann sich zum<br />
Beispiel durch familiäre Probleme ein depressives Verhalten, eine Trennungsangst oder auch schul-<br />
/unterrichtsaversives, schul-/unterrichts(ver)meidendes Verhalten entwickeln. Diese Störungsbilder<br />
können aus unterschiedlichen oder gleichen Ursachen entstehen oder können wie oben schon<br />
erwähnt auch gemeinsam auftreten. Zudem gibt es vielleicht auch die Möglichkeit, dass schul-<br />
/unterrichtsaversives, schul-/unterrichts(ver)meidendes Verhalten als Folge einer psychischen Störung<br />
auftritt. Es ist ein komplexes System, welches ohne fachlichen Hintergrund kaum zu durchleuchten ist<br />
und es vor allem den Umgang mit diesen <strong>Kinder</strong>n anspruchsvoll macht (ebd.).<br />
Unserer Meinung nach ist die Literaturrecherche <strong>im</strong> Bezug zu unserer Fragestellung eine gut<br />
geeignete Forschungsmethode. Uns war es wichtig, <strong>nicht</strong> eine Einzelfallanalyse durchzuführen oder<br />
durch Interviews, Beobachtungen, Umfragen die Erfahrung Einzelner zu erhalten, sondern viel<strong>mehr</strong><br />
einen fachlichen Überblick über depressives und schul-/unterrichtsaversives, schul-<br />
/unterrichts(ver)meidendes Verhalten zu erarbeiten.<br />
Auffallend war, dass über schul-/unterrichtsaversives, schul-/unterrichts(ver)meidendes Verhalten bei<br />
Anwesenheit wenig inhaltsreiche Literatur gefunden werden konnte, obwohl <strong>im</strong>mer wieder von<br />
verschiedensten Autoren erwähnt und auch betont wird, dass eine Nicht- Partizipation <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong><br />
der Beginn für chronische Schulverweigerung ist.<br />
Bei der Literaturrecherche entschieden wir uns für ein deduktives Vorgehen, indem wir durch die<br />
Beantwortung der Fragestellung den selbstherausgearbeiteten Symptomenkatalog sowie das<br />
Informationsblatt Rückschlüsse auf individuelle Einzelsituationen ermöglichen.<br />
Das Fachwissen von Heilpädagogen ist für die Sensibilisierung und eine mögliche Früherkennung von<br />
grosser Bedeutung, da die Dunkelziffer von depressivem Verhalten sowie auch schul-<br />
/unterrichtsaversivem, schul-/unterrichts(ver)meidendem Verhalten <strong>im</strong>mens hoch ist. Nur durch<br />
Hintergrundwissen und die vertiefte Auseinandersetzung dieser beiden Störungen ist es möglich Leid<br />
und Ausgrenzung zu verhindern und Hilflosigkeit zuvorzukommen.<br />
Wir sind davon überzeugt, dass Heilpädagogen heutzutage, <strong>mehr</strong> als je zuvor, <strong>nicht</strong> nur Experten für<br />
Lernprobleme sind, sondern auch bei pädagogisch-psychologischen Problemen stark gefragt sind.<br />
Corina Gande & Christa Schutzbach<br />
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