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Wenn Kinder im Unterricht nicht mehr partizipieren… - BSCW

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<strong>Wenn</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>mehr</strong> partizipieren – Literaturrecherche Masterarbeit, HFH Zürich, 2011<br />

4.8. Handlungskonzepte <strong>im</strong> Umgang mit schul-<br />

/unterrichtsaversivem, schul-/unterrichts(ver)meidendem<br />

Verhalten<br />

Es gibt viele unterschiedliche Massnahmen, die <strong>im</strong> Voraus gemacht werden können beziehungsweise<br />

in Klassen mit Risikofaktoren durchgeführt werden könnten. Da es eine Vielzahl von<br />

Handlungsmöglichkeiten gibt wurde hier eine Begrenzung vorgenommen auf bewährte, erprobte,<br />

verlässliche und interessante Beispiele.<br />

Der nächste Schritt wäre in einer weiteren Forschungsarbeit zu evaluieren, welche dieser in der<br />

Theorie unzähligen, präventiven Massnahmen nun tatsächlich in der Praxis die Nützlichste wäre oder<br />

inwiefern es auch von der Art und Weise der Lehrperson und ihrem <strong>Unterricht</strong> abhängig wäre.<br />

Wir haben uns mit folgenden präventiven, früh-interventionellen und auch rehabilitativen Massnahmen<br />

in der Theorie auseinandergesetzt:<br />

4.8.1. Präventive Massnahmen (Vorsorge)<br />

„Schule wird pr<strong>im</strong>är geprägt durch die Menschen, die in ihr arbeiten und lernen“ (Ricking, Schulze,<br />

Wittrock, 2009, S.158). Damit die Schüler sich so wohl fühlen, dass sie gerne ohne Angst in die<br />

Schule gehen zu können ist das Schulkl<strong>im</strong>a als Prävention oder als Verhinderung von Schulaversion<br />

von grosser Bedeutung. Schule ist eine Begegnungsstätte, es ist eine „gesellschaftliche Institution“<br />

(ebd.). Hier sollen <strong>Kinder</strong> auf die „Lebenswirklichkeit“ (ebd.) vorbereitet werden. Es geht darum, Sie<br />

individuell zu fördern und Sie <strong>nicht</strong> nur in theoretischen Fragen zu unterstützen, sondern Ihnen in den<br />

alltäglichen Situationen weiterzuhelfen. Es geht um eine „Schulkonzeptentwicklung“ von Lehrern,<br />

Schülern, Eltern, Erziehern und allen Personen, die in dieses Netz involviert sind. Von grosser<br />

Bedeutung ist, dass auch schwächere Schüler durch individuelle Lernziele Erfolge <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong><br />

haben. Um dies zu ermöglichen sprechen die Autoren davon, dass die Schüler von heute „einen<br />

lebensproblemzentrierten offenen, projektorientierten und fächerübergreifenden <strong>Unterricht</strong>“ fordern<br />

(Schulze, 2003, S.204).<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt in der Prävention ist die Verbesserung der Zugänglichkeit. Es sollte<br />

Gelegenheiten für Schüler geben, Sie in konstruktiver Form mit Ihrer psychischen Not oder<br />

Schwierigkeiten Hilfe bekommen. Möglichkeiten sind Brief/Kummerkästen oder Sprechzeiten von<br />

Lehrpersonen (vgl. Ricking, 2006).<br />

4.8.2. Für den präventiven und früh-interventionellen Umgang<br />

Spezifische konzeptionelle Förderung schulischer Anwesenheit und Partizipation:<br />

Ziel und Zweck dieses Konzepts ist es, die <strong>Kinder</strong> zu binden und zu stärken. Nicht nur Schüler, die in<br />

dem System Schule angekommen sind, sondern auch gerade Schüler, die Aussenseiterpositionen<br />

haben. Diese Bindung ist nur möglich bei physischer Anwesenheit. Die Schüler sollen eine<br />

anspornende Umgebung haben, die ihre Lern- und Entwicklungsprozesse durch positiv erlebte<br />

Beziehung weiter entwickelt. Damit Schüler überhaupt in das Lernen und das soziale Miteinander<br />

eingebunden werden können, müssen sie gemäss Ricking (2006, S.221) „eine innere<br />

Corina Gande & Christa Schutzbach<br />

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