Wenn Kinder im Unterricht nicht mehr partizipieren… - BSCW

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Wenn Kinder im Unterricht nicht mehr partizipieren – Literaturrecherche Masterarbeit, HFH Zürich, 2011 Corina Gande & Christa Schutzbach Heilpädagogen genannt worden: Vertrauen und Beziehung zur Lehrperson und zum Schüler, Individualisierung und Mut, Bereitschaft, Empathie und Verständnis für die Situation des betroffenen Kindes (vgl. Ricking, Schulze, Wittrock, 2009; Nevermann & Reicher, 2009; Obrist, 2011). Hier verweisen wir auf das Kapitel 5.5.2, in dem ein Informationsblatt mit allgemeinen Hilfen im heilpädagogischen Alltag für beide Störungsbilder zusammengestellt wurde. 88
Wenn Kinder im Unterricht nicht mehr partizipieren – Literaturrecherche Masterarbeit, HFH Zürich, 2011 5.2. Beantwortung der zentralen Forschungsfrage und Hypothesen Zentrale Forschungsfrage (ZF): Basierend auf der existierenden Fachliteratur deuten welche Symptome im heilpädagogischen Schulalltag auf schul-/unterrichtsaversives, schul-/unterrichts(ver)meidendes Verhalten oder depressives Verhalten im Primarschulalter hin? Corina Gande & Christa Schutzbach - Hypothese (H) 1: Wir gehen davon aus dass es erkennbare oder auch beobachtbare Symptome im Schulunterricht gibt. Wenn die Symptome klar ausgeprägt sind, dann sind die beiden Störungsbilder meist klar zu erkennen. Da beide Störungsbilder oft als schleichende Prozesse beginnen ist es schwierig, die Anfangsanzeichen als Warnsymptome zu erkennen (vgl. Nevermann & Reicher, 2009; Dlugosch, 2008; Titus & Uhlig, 2002). Es braucht eine gute Beobachtungsgabe, viel Empathie und das nötige Fachwissen um frühzeitig auf diese Verhaltensweisen aufmerksam zu werden. Gemäss der untersuchten Literatur gibt es einige erkennbare und beobachtbare Symptome der beiden Störungsbilder. Da sie sich aber teilweise überschneiden, kann man sie nicht immer eindeutig einem Störungsbild zuordnen. Oftmals fehlen das Wissen und die Erfahrung der Lehrpersonen, um bei Nicht-Partizipation rechtzeitig einzuschreiten. Bei beiden Störungsbildern liegen teilweise ähnliche Gründe für die veränderten Verhaltensweisen vor und diese können sich in erkennbaren und beobachtbaren Symptomen widerspiegeln. In unserer Literaturrecherche stellten wir fest, dass nicht bei jedem Kind in der Anfangsphase und nicht in jeder Situation Symptome nach aussen treten und somit erkennbar werden, sondern sich zum Beispiel im inneren Erleben des Kindes abspielen. Dies schliessen wir daraus, dass Eigenwahrnehmungen des Kindes ebenfalls als Symptome gelten können, zum Beispiel Selbstberichte über Traurigkeit, Lust- und Antriebslosigkeit (vgl. Nevermann & Reicher, 2009). Um schwer erkennbare Symptome auch in der Anfangsphase erkennen/ beobachten zu können ist es wichtig, dass der Heilpädagoge dem Kind das Gefühl von Vertrauen vermittelt und das Kind somit eine gute, tragfähige Beziehung zum Heilpädagogen entwickeln kann. Wichtig ist dabei, Äusserungen und erkennbare Symptome der Kinder wahrzunehmen und vor allem Ernst zunehmen (vgl. Nevermann & Reicher, 2009; Ricking, Schulze, Wittrock, 2009). 89
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