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Wenn Kinder im Unterricht nicht mehr partizipieren… - BSCW

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<strong>Wenn</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>mehr</strong> partizipieren – Literaturrecherche Masterarbeit, HFH Zürich, 2011<br />

4.6. Epidemiologie<br />

Dies soll einen Eindruck geben, wie hoch die Auftretenshäufigkeit von schul-/unterrichtsaversivem,<br />

schul-/unterrichts(ver)meidendem Verhalten mit und ohne Anwesenheit ist. Es handelt sich hier um<br />

Stichproben aus statistischen Grunddaten aus der Studie II von Schulze von 2003. Es sind 2066<br />

Schüler an dieser Studie beteiligt. Davon sind 1037 Mädchen und 1028 Jungen. Es wird deutlich wie<br />

präsent diese Thematik in unseren Schulen ist.<br />

4.6.1. Auftretenshäufigkeit bei Abwesenheit<br />

Schulze (2003, S.119) kommt in ihrer ersten Stichprobenerhebung bei der Teilkomponente<br />

„unentschuldigtes Fehlen“ in dem Untersuchungszeitraum auf 87 Schüler von 2169. So haben 4% der<br />

Schüler unentschuldigt gefehlt. Bei den Untersuchungen von Sturzbecher <strong>im</strong> Jahr 1993 und Tillmann<br />

<strong>im</strong> Jahr 1999 kamen sehr ähnliche Ergebnisse raus. Dies ist eine Stichprobe, welche ein Bild von<br />

dieser Problematik zeigt (ebd.).<br />

4.6.2. Auftretenshäufigkeit bei Anwesenheit:<br />

Offene <strong>Unterricht</strong>sverweigerung:<br />

26,8 % aller beteiligten Schüler haben mindestens einmal den <strong>Unterricht</strong> verweigert.<br />

� In der Hauptschule ist die offene <strong>Unterricht</strong>sverweigerung am höchsten mit 50,8% und die 7.<br />

Klassenstufe zeigt zwischen den Klassen 5 bis 10 die häufigste offene <strong>Unterricht</strong>sverweigerung mit<br />

33,3% (vgl. Schulze, 2003).<br />

Verdeckte <strong>Unterricht</strong>sverweigerung:<br />

17,6% aller Schüler haben mindestens einmal verdeckt den <strong>Unterricht</strong> verweigert.<br />

� In der Hauptschule ist die verdeckte <strong>Unterricht</strong>sverweigerung mit 50,8% am höchsten und in der 8.<br />

Klassenstufe mit 27,8% am häufigsten vorgekommen (vgl. Schulze, 2003).<br />

Würde man davon ausgehen, so wie einige Autoren beschreiben, dass „schul-<br />

/unterrichts(ver)meidendes, schul-/unterrichtsaversives Verhalten bei Anwesenheit“ eine Art Vorstufe<br />

des Prozesses zum Schulschwänzer ist, müsste man daraus schliessen, dass viele der jetzigen<br />

Schulschwänzer vorher, zum Beispiel in der Pr<strong>im</strong>arschule erst verdecktes oder offene schul-<br />

/unterrichtsaversives, schul-/unterrichts(ver)meidendes Verhalten <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong> gezeigt haben und<br />

dann später zum Schulschwänzer geworden sind. Meist zeigen die Schüler offene<br />

<strong>Unterricht</strong>sverweigerung und eher seltener verdeckte. Die verdeckte <strong>Unterricht</strong>sverweigerung kann<br />

aber auch <strong>nicht</strong> ausgeschlossen werden, da diese einfach oft übersehen oder gar <strong>nicht</strong> gesehen wird<br />

(vgl. Schreiber-Kittl, 2001) (vgl. Th<strong>im</strong>m, 2000).<br />

Corina Gande & Christa Schutzbach<br />

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