Wenn Kinder im Unterricht nicht mehr partizipieren… - BSCW
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<strong>Wenn</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>mehr</strong> partizipieren – Literaturrecherche Masterarbeit, HFH Zürich, 2011<br />
auffallend, dass Schüler mit schlechteren Schulleistungen auch häufiger <strong>Unterricht</strong> verpassen als<br />
leistungsstarke Schüler. Ricking und Neukäter (2000, S.73) sagen sogar, dass „Schulversagen und –<br />
abwesenheit auf verschiedene Weise interagieren. Grund für die häufige Schulabwesenheit bei<br />
leistungsschwachen Schülern seien wohl laufende „Misserfolge, Überforderungs-, Frustrations-, und<br />
Angsterfahrungen“ (Ricking, 2006, S.73). So zieht Feddersen (1967; zitiert nach Ricking, 2006, S.73)<br />
sogar den Schluss, dass „Schulerfolg eine geradezu <strong>im</strong>munisierende Wirkung“ hat (Ricking, 2006,<br />
S.73).<br />
- Selbstkonzept<br />
Das Selbstkonzept ist ein Bild, welches sich aus eigenen Erfahrungen zusammensetzt. Es besteht<br />
aus „bewerteten Aspekten des Selbst, verfügt über Einstellungen zu eigenen Stärken und Schwächen<br />
und ist eine handlungsleitende Grösse des Menschen hinsichtlich seiner Ziele und Haltungen“<br />
(Ricking, 2006, S.74).<br />
Durch <strong>im</strong>mer wieder eintretenden Leistungswettbewerb wird das Selbstkonzept bei<br />
leistungsschwachen Schülern ständig neu beeinträchtigt oder auch bedroht.<br />
Reid (1982; zitiert nach Ricking, 2006, S.74) stellte fest, dass Schüler mit einer höheren<br />
Schulabwesenheit, ein negatives Selbstkonzept besitzen. Zudem wurde in den<br />
Forschungsergebnissen sichtbar, dass diese Schüler <strong>nicht</strong> nur über ein niedriges Selbstbewusstsein<br />
verfügen, sondern zugleich auch wenig soziale Kontakte aufweisen und <strong>mehr</strong> „dissoziales“ Verhalten<br />
zeigen (Ricking, 2006, S.74).<br />
- Kausalattribuierungen<br />
Kaussalattribuierung bezeichnet die Zuschreibung von Gründen und Erklärungen zu Ereignissen. Die<br />
Attribution von Verhalten ist Teil alltäglicher Einschätzung von Mitmenschen, indem Assoziationen<br />
zwischen Handlungen und Ursachen erstellt werden. Die wahrgenommene Zuschreibung beeinflusst<br />
in der Folge wie eine Person auf ein Ereignis reagiert. Von grosser Bedeutung ist die<br />
Ursachenzuschreibung, die nach der subjektiven Überzeugung des Zuschreibenden und <strong>nicht</strong> nach<br />
objektiven Ursachen erfolgt“ (Ricking, 2006, S.75).<br />
Ricking (2006, S.75) stellte fest, dass die Lehrperson Ursachen oder Bedingungsfaktoren meist<br />
ausserhalb der Schule sucht. In vielen Befragungen von Schülern kam jedoch die Schule als Grund<br />
und Ursache von Schulversäumnissen neben familiären und persönlichen Problemen.<br />
- Intelligenz<br />
In den meisten Untersuchungen kam man zum Schluss, dass es keinen signifikanten Zusammenhang<br />
zwischen Schulabsentismus und Intelligenz gibt (vgl. Ricking, 2006).<br />
4.5.2. Schulische Variablen<br />
- Organisationsmerkmale der Schule<br />
Es gibt wichtige Einflüsse auf schul-/unterrichtsaversives, schul-/unterrichts(ver)meidendes Verhalten,<br />
die innerhalb des Systems Schule liegen (Sommer, 1985; zitiert nach Ricking, 2006, S.77). Reid<br />
(1982; zitiert nach Ricking, 2006, S.77) hat in Untersuchungen herausgefunden, dass 86% schulische<br />
Corina Gande & Christa Schutzbach<br />
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