Wenn Kinder im Unterricht nicht mehr partizipieren… - BSCW
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<strong>Wenn</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>mehr</strong> partizipieren – Literaturrecherche Masterarbeit, HFH Zürich, 2011<br />
5. Ergebnisse, Folgerungen und die Beantwortung der<br />
Fragestellung aus der Literaturrecherche<br />
5.1. Beantwortung der Teilforschungsfragen und Hypothesen<br />
Die Bearbeitung der weiterführenden Forschungsfragen (F) geben uns eine Art Hilfestellung für die<br />
Beantwortung der zentralen Forschungsfrage. Symbolisch gesehen, sind sie der rote Faden unserer<br />
Arbeit und vermitteln ein differenziertes Bild <strong>im</strong> Bezug auf die Literaturrecherche.<br />
Weiterführende Forschungsfrage 1:<br />
Kann man als Lehrperson depressives Verhalten von schul-/unterrichtsaversivem, schul-<br />
/unterrichts(ver)meidendem Verhalten <strong>im</strong> Schulalltag unterscheiden?<br />
- Hypothese (H) 3:<br />
Als Lehrperson kann man die Symptome von depressivem Verhalten und schul-<br />
/unterrichtsaversivem, schul-/unterrichts(ver)meidendem Verhalten erkennen und<br />
Hypothesen dazu aufstellen.<br />
Corina Gande & Christa Schutzbach<br />
Damit Lehrpersonen depressive Symptome oder schul-/unterrichtsaversives,<br />
schul-/unterrichts(ver)meidendes Verhalten erkennen können, müssen sie über<br />
das Krankheitsbild der Depression <strong>im</strong> Kindes- und Jugendalter und über die<br />
Erscheinungsformen von schul-/unterrichtsaversivem, schul-<br />
/unterrichts(ver)meidendem Verhalten Bescheid wissen. Fallen <strong>Kinder</strong> etwa durch<br />
atypische Symptome wie Reizbarkeit, Unkonzentriertheit, Unausgeglichenheit,<br />
aggressives Verhalten oder körperliche Beschwerden auf, wird zum Beispiel<br />
Depression als Ursache oft <strong>nicht</strong> in Betracht gezogen (vgl. Groen & Petermann,<br />
2011). Oft werden depressive Verhaltenstendenzen erst dann erkannt, wenn<br />
best<strong>im</strong>mte depressive Verhaltensmerkmale deutlich hervortreten und bereits weit<br />
fortgeschritten sind. Es braucht ein feinfühliges Wahrnehmen des Kindes, um<br />
Verhaltensänderungen frühzeitig zu erkennen (vgl. Nevermann & Reicher, 2009).<br />
Empathische Lehrpersonen mit dem nötigen Hintergrundwissen können<br />
depressives Verhalten erkennen. Die klinische (hier psychiatrische)<br />
Diagnosestellung ist jedoch Aufgabe des Arztes (vgl. Obrist, 2011; Scheepers,<br />
2007). Auch schul-/unterrichtsaversives und/oder schul-<br />
/unterrichts(ver)meidendes Verhalten wird meist erst spät erkannt, nämlich oft<br />
erst, wenn das Kind dem <strong>Unterricht</strong> ganz fernbleibt. Die Hypothese, schul-<br />
/unterrichtsaversives, schul-/unterrichts(ver)meidendes Verhalten, kann auch von<br />
einem Heilpädagogen gestellt werden. Es handelt sich hierbei um eine<br />
pädagogische Diagnose. Bedingung zur Hypothesenstellung des Heilpädagogen<br />
ist die nötige fachliche Kompetenz. Wichtig ist, dass Möglichkeiten und Grenzen<br />
der eigenen Kompetenz richtig eingeschätzt werden können, damit nötigenfalls<br />
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