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Wenn Kinder im Unterricht nicht mehr partizipieren… - BSCW

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<strong>Wenn</strong> <strong>Kinder</strong> <strong>im</strong> <strong>Unterricht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>mehr</strong> partizipieren – Literaturrecherche Masterarbeit, HFH Zürich, 2011<br />

3.3.5. Suizid <strong>im</strong> Kindesalter<br />

<strong>Kinder</strong> und Jugendliche, die an einer Depression erkrankt sind haben lebenslang ein erhöhtes<br />

Suizidalitätsrisiko (vgl. Groen & Petermann, 2011). Dabei sind Suizide unter 10 Jahren weltweit<br />

extrem selten. <strong>Kinder</strong> sind erst etwa ab dem Alter von 8 Jahren in der Lage, sich bewusst das Leben<br />

zu nehmen, da sie vorher noch über kein Todeskonzept verfügen (vgl. Groen & Petermann). Bei<br />

Jugendlichen ist der Suizid weltweit die sechsthäufigste Todesursache (vgl. WHO, 2011). Mädchen<br />

verüben weit <strong>mehr</strong> Suizidversuche als Knaben. Knaben wenden aber häufiger harte Methoden an und<br />

haben darum eine höhere Suizidrate als Mädchen.<br />

3.4. Komorbidität<br />

Mit dem Begriff Komorbidität wird das gemeinsame Auftreten <strong>mehr</strong>erer Störungen in einem<br />

best<strong>im</strong>mten Zeitabschnitt bezeichnet. Bei jeder Person kann das Komorbiditätsmuster variieren. So<br />

kann eine Angsterkrankung einer Depression vorausgehen oder umgekehrt. Möglich wäre aber auch,<br />

dass beide Erkrankungen gleichzeitig auftreten (vgl. Essau, 2007).<br />

Depressive <strong>Kinder</strong> und Jugendliche haben in mindestens der Hälfte der Fälle eine weitere<br />

psychiatrische Störung. Bei einigen kommen sogar noch zwei weitere psychiatrische Diagnosen<br />

hinzu. Am häufigsten leiden depressive <strong>Kinder</strong> und Jugendliche zusätzlich unter einer Angststörung.<br />

Oft wird darum das Frühstadium einer depressiven Erkrankung <strong>nicht</strong> erkannt, denn angstkranke<br />

<strong>Kinder</strong> neigen zu innerer Unruhe, leiden unter Alpträumen, machen sich ständig Sorgen über die<br />

Zukunft oder über seine wichtigsten Bezugspersonen. Inzwischen weiss man, dass <strong>Kinder</strong>, die durch<br />

ihre Schüchternheit auffallen und sich <strong>nicht</strong>s trauen, später häufig zu Depressionen neigen. Weitere<br />

Störungen, die häufig gemeinsam mit Depression auftreten, sind Störungen des Sozialverhaltens und<br />

oppositionelles Trotzverhalten und Störungen durch Substanzmissbrauch. Im Jugendalter ist das<br />

gemeinsame Auftreten von Depression und Essstörungen häufig (vgl. Essau, 2007; Profanter, 2008).<br />

3.5. Erklärungsansätze<br />

Es wurden verschiedene Ansätze entwickelt, um Depressionen bei <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen zu<br />

erklären. Unterteilen lassen sich diese Faktoren in drei Gruppen: die biologischen Faktoren, die<br />

psychischen Faktoren und die sozialen Faktoren (vgl. Groen & Petermann, 2011; Profanter, 2008).<br />

3.5.1. Biologische Faktoren<br />

Depressive <strong>Kinder</strong> und Jugendliche weisen verschiedene biologische Besonderheiten auf. Groen und<br />

Petermann (2011) unterteilen die biologischen Auffälligkeiten wie folgt:<br />

A) Im Nervensystem liegt ein Mangel an biochemischen Überträgersubstanzen, den<br />

Neurotransmittern vor. Zu diesen Substanzen gehören beispielsweise Noradrenalin, Dopamin und<br />

Serotonin.<br />

B) Die Empfindlichkeit der postsynaptischen Rezeptoren des Neurosystems, der Andockstellen für<br />

Neurotransmitter, ist beeinträchtigt.<br />

C) Die laterale Aktivität der Frontalhirnbereiche weicht von der Norm ab.<br />

D) Es werden zuviel oder zuwenig Wachstumshormone <strong>im</strong> Hypophysenvorderlappen ausgeschüttet.<br />

Corina Gande & Christa Schutzbach<br />

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