12.07.2015 Views

Stáhnout PDF - Ostravská univerzita v Ostravě

Stáhnout PDF - Ostravská univerzita v Ostravě

Stáhnout PDF - Ostravská univerzita v Ostravě

SHOW MORE
SHOW LESS
  • No tags were found...

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

ZusammenfassungDIE EINFÜHRUNG DER SCHIFFS-PANZERPLATTENERZEUGUNG IN WITKOWITZIN DEN 90ER JAHREN DES 19. JAHRHUNDERTSZdeněk JindraDie Bedingungen und Voraussetzungen. (1) Die wachsende Spannung in der internationalen Beziehungen führteAlbert Rothschild, einen der Hauptbesitzer der Witkowitzer Bergbau- und Eisenhütten-Gewerkschaft (WBEG)bereits in den 80er Jahren zur Entscheidung das Werk mehr der Rüstungsproduktion anzuschließen. (2) Die Erfindungdes rauchlosen Schießpulvers (1888) entzündete eine höhere Stufe im uralten Wettkampf der Angriffs- undVerteidigungsmittel im Kriegswesen. Für die WBEG war es aus verschiedenen Gründen leichter an diesem Kampfmit der Produktion der Panzerplatten teilzunehmen. (3) Das entsprach auch dem Vorgehen des Managementsder WBEG unter Führung des Generaldirektors P. Kupelwieser. (4) Dieser wurde stark durch die Besichtigungder Kruppwerke (1884) inspiriert. Alfred Krupp wollte ihn damals zum Leiter des Stahlressorts seiner Werke gewinnenund schickte im Juli 1885 seinen Sohn Fritz zu diesem Zweck sogar nach Witkowitz. Paul Kupelwieser ließ sichaber nicht überreden, nachdem ihm A. Rothschild versprach mehr Investionsmittel für die ersehnte Flußstahl- undPanzerplattenerzeugung zu widmen.Die allgemeine Entwicklung der Panzerplattenerzeugung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Nachder Vernichtung der türkischen Segelflotte bei Sinope (1853) durch die Russen führte Frankreich im folgendenKrimkrieg gegen die Paixhans´ Zündgranaten die schwimmenden gepanzerten Geschützbatterien ein. Mit dem Bauder ersten Panzerschiffe „Gloire“ und „Warrior“ entstand in Frankreich und England auch die Erzeugungder Panzerplatten für die Schiffe und die Landbefestigungen. Die technische Entwicklung ging voran von einigenzusammengenietenen Eisenplatten zu den gewalzten Puddeleisenplatten, die schrittweise verstärkt wurden. In den80er Jahren kamen zum Wort die Kompaund-Platten (Cammel-Sheffield) und homogenen Platten aus gehärtetemFlußstahl (Schneider-Creusot). In Deutschland erzeugte damals die Panzerplatten (nach englischem Verfahren) nurdie Stumms´ Hütte in Dillingen. Aber die immer leistungfähigere Geschütze hatten in diesem Wettstreit immerwieder die Oberhand. Das änderte sich seit 90er Jahre mit der Einführung der Nickelstahlplatten von Schneider,aber noch wichtiger zeigte sich das Zementierungs-verfahren von H. A. Harvey und der Einstieg der Fa Kruppin diese Erzeugung, die nach kurzer Zeit mit dem lange Jahre unübertrefflichen „Krupp-Panzer“ auf den Marktkam.Aufnahmwe der Panzerplattenherstellung in Witkowitz. Als ein Vorbereitungsschritt zur diesen Erzeugungist der Aufbau der modern eingerichteten Gußstahlfabrik (1887–1888) zu sehen, folgend mit der Einrichtungder speziellen Walzstrasse mitsamt aller Hilfsanlagen. Aber noch vor der vollen Inbetriebsetzung des Walzwerks tratPaul Kupelwieser, der eigentliche Schöpfer dieser Anlage, am 3. 4. 1893 unerwartet von seinem Postendes Generaldirektors ab und an seine Stelle kam sein bisheriger Stellvertreter Emil Holz. Angeblich infolgeder Unhelligkeiten mit den Gewerken wegen der Finanzierung der Neuanlagen, aber hypothetisch kann man aucheinen konzeptionellen Widerspruch zwischen P. Kupelwieser (Anhänger Krupps Methode) und E. Holz (AnhängerHarveys Verfahren) in Betracht zu ziehen.Die Anfänge der Panzerplattenerzeugung: 1893 oder früher? Laut offizieller Darstellung der Geschichteder WBEG wurde das neue Panzerplattenwalzwerk im Jahre 1893 in Betrieb genommen. Aber in der Chronikder Gewerkschaft finden wir kein festes Datum, keinen Feiertag dieses Ereignisses. In Wirklichkeit kann mandie Anfänge der Panzerplattenherstellung in Witkowitz in das Jahr 1891 zurückschieben. Der Kommandantder österreichisch-ungarischen Kriegsflotte, Admiral M. von Sterneck sprach in den österreichisch-ungarischenDelegationen bereits am 9. 12. 1891 über die erfolgreiche Teilnahme der WBEG an einem Probeschießen in Konkurrenzmit Vickers, Krupp, Stumm-Dillingen und über die folgende Erteilung des Auftrags auf die Panzerungvon zwei Donau-Monitoren nach Witkowitz. Kurz darauf siegte WBEG auch im Wettbewerb um die Panzerlieferungfür den Kreuzer „Maria Theresia“. Es scheint aber, es handelte sich dabei um ein einfaches Material(homogerner Panzer aus Kohlenstoffstahl), der noch nach einem werkseigenen Verfahren hergestellt wurde.Die grosse Wende kam im Frühling 1893 mit dem Wechsel in der Leitung der Gewerkschaft als der neueGeneraldirektor E. Holz am 3. 5. 1893 den Lizenzvertrag mit Harvey Steel Co vereinbarte. Das zeitlicheZusammentreffen des plötzlichen Abganges von P. Kupelwieser und der gleich folgenden Unterzeichnung110

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!