Technisches Handbuch - Nodig-Bau.de
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mengen kontinuierlich zu überprüfen<br />
und zu protokollieren.<br />
7.7 Son<strong>de</strong>rfälle <strong>de</strong>s Rohrvortriebes<br />
Mit mo<strong>de</strong>rnen Steuerungseinrichtungen<br />
besteht die Möglichkeit, Kurven<br />
in vertikaler und horizontaler Richtung<br />
aufzufahren. Die dabei entstehen<strong>de</strong><br />
Abwinklung an <strong>de</strong>r Rohrverbindung<br />
kann durch <strong>de</strong>n Einsatz kürzerer Rohre<br />
verringert wer<strong>de</strong>n. Bei gleichbleiben<strong>de</strong>m<br />
Kurvenradius ist <strong>de</strong>r Einsatz von<br />
Rohren mit schrägen Spiegeln möglich.<br />
Eine planmäßig klaffen<strong>de</strong> Fuge soll möglichst<br />
vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Dabei kann ein<br />
dickerer Druckübertragungsring – evtl.<br />
aus unterschiedlichen Materialien –<br />
einen Teil <strong>de</strong>r Abwinklung ausgleichen.<br />
Bei <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>s Druckübertragungsringes<br />
ist darauf zu achten, dass die Geometrie<br />
<strong>de</strong>r Rohrfügung die Dichtheit gewährleisten<br />
und eine entsprechen<strong>de</strong><br />
Abwinklung aufnehmen kann. Das Auffahren<br />
von Wechselkurven ist schwierig,<br />
da die Wirksamkeit <strong>de</strong>s Druckübertragungsringes<br />
dabei eingeschränkt<br />
wird.<br />
Geplante Kurvenfahrten sind in <strong>de</strong>r<br />
Rohrstatik ggf. durch eine verringerte<br />
zulässige Vortriebskraft und eine erhöhte<br />
Min<strong>de</strong>stbewehrung zu berücksichtigen.<br />
Darüber hinaus sind auch in diesem Fall<br />
Steuerbewegungen zur Richtungskorrektur<br />
einzurechnen.<br />
Beim Vortrieb im Bereich von Fundamenten<br />
ist beson<strong>de</strong>re Sorgfalt angebracht.<br />
Der Überschnitt ist ggf. zu begrenzen<br />
und zu verpressen. Besteht z. B.<br />
bei einem Brückenfundament die Gefahr<br />
einer Auflockerung <strong>de</strong>s Auflagers durch<br />
nachrutschen<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Abbaubereich,<br />
kann das Fundament u. a. durch<br />
eine im Bo<strong>de</strong>n verbleiben<strong>de</strong> Spundwand<br />
gesichert wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei Vortriebsarbeiten unter Bahngleisen<br />
ist wie bei <strong>de</strong>r offenen Verlegung<br />
<strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>stabstand von Oberkante Rohr<br />
bis Oberkante Schwelle nach DS 804,<br />
Absatz 50, einzuhalten.<br />
Bei Rohraußendurchmesser<br />
d a ≥ 1,00 m muss die Über<strong>de</strong>ckung<br />
≥ 1,50 m sein.<br />
Bei Rohraußendurchmesser<br />
d a < 1,00 m soll die Über<strong>de</strong>ckung<br />
≥ 1,50 m sein,<br />
und die Über<strong>de</strong>ckung vom Rohrscheitel<br />
bis Unterkante Schotter/Planum<br />
muss h B ≥ 2,0 x d a , jedoch min<strong>de</strong>stens<br />
0,50 m sein.<br />
Wegen <strong>de</strong>r Gefahr von Setzungen<br />
sind größere Über<strong>de</strong>ckungen als diese<br />
Min<strong>de</strong>stwerte anzustreben.<br />
Bei Rohrleitungen mit begehbarem<br />
Querschnitt können Anschlussleitungen,<br />
z. B. für Hausanschlüsse, direkt aus <strong>de</strong>m<br />
Querschnitt heraus im Microtunnellingverfahren<br />
hergestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
7.8 Halboffene <strong>Bau</strong>weise<br />
Die halboffene <strong>Bau</strong>weise ist eine Mischung<br />
zwischen offener und geschlossener<br />
<strong>Bau</strong>weise, die z. B. bei geringer<br />
Über<strong>de</strong>ckung und eingeschränkten Platzverhältnissen<br />
zum Einsatz kommen kann.<br />
Dabei wird die Rohrleitung von einem<br />
Startschacht aus vorgepresst. Im Gegen-<br />
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