Technisches Handbuch - Nodig-Bau.de
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auftreten. Ursachen solcher Zwängungskräfte<br />
sind z. B. ungleichmäßige o<strong>de</strong>r<br />
punktuelle Reibungskräfte, unvorhergesehene<br />
Hin<strong>de</strong>rnisse im Bo<strong>de</strong>n, Querverschiebungen<br />
o<strong>de</strong>r ungewollte Abwinklungen.<br />
Da ihre Auswirkungen nur<br />
schwer abschätzbar sind, wer<strong>de</strong>n sie<br />
durch eine so genannte Min<strong>de</strong>stbemessung,<br />
unabhängig von <strong>de</strong>n berechneten<br />
Schnittkräften, erfasst. Diese Min<strong>de</strong>stbemessung<br />
entspricht in etwa einer<br />
Erdüber<strong>de</strong>ckung von 10 m.<br />
9.3 Bemessung quer zur Rohrachse<br />
Es müssen drei Berechnungsschritte<br />
durchgeführt wer<strong>de</strong>n:<br />
• Min<strong>de</strong>stbemessung,<br />
• Bemessung für <strong>de</strong>n <strong>Bau</strong>zustand,<br />
• Bemessung für <strong>de</strong>n<br />
Betriebszustand.<br />
Die Schnittkräfte quer zur Rohrachse<br />
wer<strong>de</strong>n nach ATV-A 161 berechnet.<br />
Für unbewehrte Betonrohre erfolgt<br />
die Bemessung mittels Spannungsnachweis<br />
mit einem Sicherheitsbeiwert von<br />
2,2 nach Abschnitt 8.6.<br />
Die Bemessung für Stahlbetonrohre<br />
erfolgt nach DIN 1045 und DIN 4035 mit<br />
einem Sicherheitsbeiwert von 1,75 (s.<br />
Abschnitt 8.6).<br />
Bei Stahlbetonrohren sind zusätzlich<br />
folgen<strong>de</strong> konstruktive Maßnahmen zu<br />
beachten:<br />
• bei Wanddicken > 120 mm doppellagige<br />
Bewehrung,<br />
• max. Längsstababstand 333 mm,<br />
• Verstärkung <strong>de</strong>r Bewehrung an <strong>de</strong>n<br />
Rohren<strong>de</strong>n durch eine Ringbewehrung<br />
mit 50 mm Abstand auf 400 mm Länge,<br />
• Beton<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r Bewehrung nicht<br />
größer als in DIN 4035,Tabelle 1, in<br />
Abhängigkeit von <strong>de</strong>n Umgebungsbedingungen<br />
angegeben (siehe Abschnitt<br />
9.4).<br />
Unter Verkehrslasten ist gegebenenfalls<br />
<strong>de</strong>r Dauerfestigkeitsnachweis zu<br />
führen.<br />
9.4 Bemessung in Richtung <strong>de</strong>r<br />
Rohrachse<br />
Auch beim planmäßig gera<strong>de</strong>n<br />
Rohrvortrieb wird wegen <strong>de</strong>r immer<br />
erfor<strong>de</strong>rlichen Steuerbewegungen keine<br />
zentrische Druckverteilung angesetzt.<br />
Zur Berücksichtigung dieser Steuerbewegungen<br />
wird eine gera<strong>de</strong> nicht<br />
klaffen<strong>de</strong> Fuge angenommen. Dies entspricht<br />
einer dreiecksförmigen Druckspannungsverteilung<br />
über <strong>de</strong>n Rohrquerschnitt.<br />
Bei planmäßig gekrümmtem Vortrieb<br />
ist eine bis zur Rohrmitte klaffen<strong>de</strong><br />
Fuge möglich. Dadurch verkleinert sich<br />
die Druckübertragungsfläche und die<br />
Vortriebskräfte wer<strong>de</strong>n entsprechend<br />
verringert.<br />
In bei<strong>de</strong>n Fällen ist die max. zulässige<br />
Druckspannung auch an <strong>de</strong>r Spitze<br />
<strong>de</strong>s Dreiecks einzuhalten (Bild 9.1).<br />
Da zur Druckkraftübertragung in<br />
Rohrlängsrichtung hauptsächlich <strong>de</strong>r<br />
Betonbereich zwischen <strong>de</strong>n Bewehrungskörben<br />
wirksam ist, sollte die<br />
Beton<strong>de</strong>ckung innen und außen auf das<br />
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