Dokument 1.pdf - Opus
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6 1.2. PROBLEMSTELLUNG UND ZIELSETZUNG<br />
Geräte kommen zunächst ohne zusätzliche Elektronik aus und erweisen sich deshalb<br />
im Feldeinsatz als mobiler und robuster, als ein Videoskop, das in heutigen marktübli-<br />
chen Realisierungen an einen sog. Endoskopturm mit Steuerelektronik und -mechanik<br />
gebunden ist. Vergleichsweise hochwertige Kamerasensoren, die am Okular von En-<br />
doskopen montiert werden, kosten deutlich weniger bzw. lässt sich mit üblichen Indus-<br />
triekameras eine höhere Aufnahmequalität bzgl. Lichtempfindlichkeit und Signal-zu-<br />
Rausch-Verhältnis erzielen.<br />
Für viele existierende faserendoskopische Geräte (z. B. in Praxen niedergelassener<br />
Ärzte oder in Werk- und Prüfstätten des industriellen Umfelds) bedeutet daher eine<br />
automatisierte Bildrestaurierung zur verbesserten Darstellung von Einzelbildern, aber<br />
auch die Aufbereitung von archivierten Sequenzen einen enormen Mehrwert und eine<br />
Steigerung des wirtschaftlichen Nutzens durch bessere Anwendbarkeit in schwierigen<br />
Aufgabenbereichen.<br />
1.2.2 Flexible Faserendoskopie<br />
Auch wenn die faseroptische Endoskopie die meisten der im letzten Abschnitt geschil-<br />
derten Schwierigkeiten umgeht und sich deshalb für einen breiten Einsatz in Medizin<br />
und Industrie anbietet, stellt sie die Bildgebung doch vor große Herausforderungen.<br />
Um der detaillierten Recherche und Beschreibung dieser Probleme in Abschnitt 2.3.3<br />
nicht vorzugreifen, sei an dieser Stelle lediglich auf die eingeschränkte Bildqualität<br />
und die niedrige Auflösung hingewiesen, die sich auf viele digitale Anwendungen,<br />
aber auch auf die Darstellung auf Kontrollmonitoren negativ auswirken. Beim Blick<br />
durch ein Faserendoskop mit dem Auge macht sich dies durch eine sehr kleine Bild-<br />
größe bemerkbar, bei der die Faserstruktur nicht mehr erkennbar ist. Der Hersteller<br />
dimensioniert das Gerät nach dem Motto: Besser ein kleines gutes Bild, als ein großes<br />
undeutliches. Abbildung 1.4 zeigt diese Schwächen an zwei vergrößerten Ausschnitten<br />
eines Kalibriermusters, das durch ein Endoskop mit Glasfaserbündel betrachtet wird.<br />
In der Vergrößerung (b) und (c) ist deutlich die Beeinträchtigung durch eine grobe<br />
Rasterung zu erkennen, die beispielsweise eine direkte Weiterverarbeitung zur Merk-<br />
malserkennung oder räumlichen Rekonstruktion behindert bzw. unmöglich macht.<br />
Wo der im buchstäblichen Sinne flexiblere Einsatz nicht benötigt wird und der Vor-<br />
teil einer starren Hand-Auge-Transformation von größerem Nutzen ist, liegt die Präfe-<br />
renz eindeutig bei rigiden (starren) Endoskopen. Sie zeigen aufgrund der durchgehen-<br />
den linsenoptischen Bildübertragung eine wabenfreie Abbildung von deutlich höherer