Dokument 1.pdf - Opus
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28 2.4. METHODEN DER BILDAUFBEREITUNG FÜR DIE ENDOSKOPIE<br />
2.4 Methoden der Bildaufbereitung für die Endoskopie<br />
2.4.1 Geometrische Kalibrierung und Entzerrung<br />
In Abschnitt 2.3.3 wurde der Einsatz von Optiken mit kurzer Brennweite für die En-<br />
doskopie motiviert. Aufgrund der starken tonnenförmigen Verzerrung spielt für eine<br />
metrische Nutzung von endoskopischen Bildern eine geeignete Entzerrung eine ent-<br />
scheidende Rolle (vgl. Abb. 2.8). Der Einfluss und die positiven Auswirkungen ei-<br />
ner Entzerrung auf die digitale Weiterverarbeitung von fiberskopischen Bildern wer-<br />
den u.a. in [WR07] untersucht. Rupp et al. konnten in [RWE06a] und [RWW06] eine<br />
quantitative Aussage über die Leistungsfähigkeit von Entzerrungsalgorithmen für den<br />
Anwendungsbereich der Endoskopie liefern. Dabei wurde nachgewiesen, dass sich der<br />
Kalibrierfehler nach faseroptischer Übertragung in etwa um den Faktor erhöht, um den<br />
die Auflösung durch die Faserabtastung reduziert wird. Eine messbare Auswirkung<br />
auf die Präzision durch eine zusätzliche tangentiale Entzerrung oder mehr als zwei<br />
Polynomfaktoren bei der radialen Entzerrung konnte nicht nachgewiesen werden. Es<br />
ist davon auszugehen, dass ein möglicher Effekt zwar durch weitere Untersuchungen<br />
nachweisbar wird, jedoch deutlich unterhalb der Größenordnung anderer Fehlerquel-<br />
len liegt.<br />
Die vorliegende Arbeit nutzt die Bilddaten im metrologischen 17 Sinn nur für eine<br />
Bewegungsschätzung von Merkmalen in Bildsequenzen zur Raumrekonstruktion und<br />
der damit möglichen Beurteilung der Aufbereitungsgüte anhand dieser Ergebnisse. Für<br />
diese Anwendungen müssen die Bilddaten verzerrungsfrei dargestellt werden. Auf die<br />
übrigen Auswertungen haben diese geometrischen Beeinträchtigungen keine Auswir-<br />
kung bzw. können sie durch geeignete Bearbeitungsschritte eines Abbildungsmodells<br />
umgangen werden.<br />
Zur 3D-Rekonstruktion wird die Software SynthEyes von Andersson Technologies<br />
[And07] eingesetzt. Sie erlaubt die räumliche Rekonstruktion einer Objektszene aus<br />
der zeitlichen Abfolge von monokularen Einzelaufnahmen. Zu diesem Zweck verfolgt<br />
sie markerlose 18 Objektpunkte in der Szene, analysiert daraus die Bewegung des Ka-<br />
merapfads und rekonstruiert die Position, insbesondere die Tiefe der Objektpunkte.<br />
Für die Vorverarbeitung der Bilddaten nutzt sie neben einer Helligkeits-, Kontrast- und<br />
Farbanpassung ein elliptisches Verzerrungsmodell [And05], das über den Verzerrungs-<br />
parameter ρ (in der Software unter dem Symbol k geführt) den folgenden Zusammen-<br />
17 Metrologie: Lehre von den Maßen, den Gewichten und den Maßsystemen.<br />
18 Markerlos: Ohne künstliche Kennzeichnung, z. B. durch Klebemarken