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2.6. AUFLÖSUNGSSTEIGERUNG IN BEWEGTEN BILDSEQUENZEN 41<br />

Mechanisch vorgegebene Bewegung Werden Bilder mit gebräuchlichen Einchip-<br />

Farbkameras aufgenommen, so leidet deren Auflösung unter der Farbfilterung der ein-<br />

zelnen Sensorelemente (vgl. Abschn. 2.3.2). Um diesen Verlust zu umgehen, stellt<br />

Howell eine Vorrichtung vor [HGN03], die den Kamerasensor mittels einer piezoelek-<br />

trisch verfahrbaren Minibühne um jeweils einen Pixel versetzt, um die verdeckten Bild-<br />

punkte einer bestimmten Farbe zu detektieren anstatt sie zu interpolieren. Diese Idee<br />

wird von weiteren Erfindern aufgegriffen und erweitert [BEZN05, Dum98], jedoch<br />

setzt der Einsatz einer solchen Hardware an der Spitze des Endoskops stets eine ge-<br />

wisse Baugröße voraus, was gegen die Nutzung und den Einsatz von Mikroendoskopen<br />

zur Inspektion von Hohlräumen mit minimalem Zugang spricht. Am proximalen En-<br />

de des Faserendoskops macht eine mechanische Vorrichtung zur Auflösungssteigerung<br />

keinen Sinn, da die Anzahl an Bildpunkten hier durch die Abtastung des Bildbündels<br />

begrenzt wird. Eine Verschiebung des Bildleiters gegenüber dem Kamerasensor bringt<br />

keinen Informationsgewinn.<br />

Natürliche und künstliche Eigenbewegung Der alternative Ansatz zur mechanisch<br />

vorgegebenen Bewegung ist die Nutzung der Eigenbewegung der Endoskopspitze.<br />

Diese existiert grundsätzlich durch die Vor-, Rück- und Seitwärtsbewegungen, kann<br />

aber auch zusätzlich bewusst herbeigeführt werden, indem das Endoskop z. B. mean-<br />

derförmig über die Szene bewegt wird. Ein weiterer Nutzen für diesen Zweck kann<br />

aus den sonst unerwünschten leichten Zitterbewegungen des Benutzers gezogen wer-<br />

den, die bei geeigneter zeitlicher Abtastung des Bilds Verschiebungen in der Größen-<br />

ordnung von Bruchteilen der Breite eines Pixel verursachen. Obwohl die Idee bei-<br />

spielsweise in einer Patentschrift der Mauna Kea Technologies als Möglichkeit zur<br />

Verbesserung verdeckter Faserbereiche genannt wird [AGF05], ist kein Hinweis auf<br />

eine mögliche Umsetzung für Anwendungen mit flexiblen Bildbündeln zu finden.<br />

2.6.3 Klassifikation der Verfahren<br />

Um im Gegensatz zur reinen Vergrößerung von Abbildungen durch Interpolation eine<br />

tatsächliche Steigerung der physikalischen Auflösung zu erreichen, können mehrere<br />

Bilder zeitlich und / oder örtlich miteinander verknüpft werden. Die bekannten Ver-<br />

fahren lassen sich bis auf wenige Ausnahmen wiederum nach ihrem Signalraum, näm-<br />

lich dem Orts- bzw. dem Frequenzraum unterscheiden. Hanselmann [Han07b] bietet<br />

einen guten Überblick über die aktuellen Arbeiten, gleichwohl sein Schwerpunkt auf<br />

der Verbesserung von Mikroskopiesystemen liegt und deshalb einige Annahmen über<br />

die Bildgewinnung nicht auf den Bereich der Endoskopie übertragen werden können.

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