Dokument 1.pdf - Opus
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156 4.6. AUFLÖSUNGSSTEIGERUNG DURCH SUPERPOSITION<br />
Weiterer Vorteil bei dem vorgestellten Ansatz zur Farbinterpolation ist u.a. der im-<br />
plizite Weiß- und Schattenabgleich, d.h. eine manuelle Parametrisierung und weitere<br />
Vorverarbeitungsschritte entfallen und die Ergebnisse bleiben reproduzierbar. Statt ei-<br />
ner Tiefpassfilterung zur Mittelung der Farbbeiträge, was zu dem beobachteten Farb-<br />
moiré führt, nutzt der Ansatz die Kenntnis über die Position und Verteilung der Fasern<br />
und der Farbfilter, um subpixelgenau die Intensität und Farbzusammensetzung des Ori-<br />
ginalbilds zu restaurieren.<br />
4.6 Auflösungssteigerung durch Superposition<br />
Das in Abschnitt 3.5 ausgeführte Verfahren zur Steigerung der Auflösung von Bildse-<br />
quenzen wird in erster Linie durch zwei Einflussgrößen gesteuert. Das ist zum einen die<br />
Anzahl NI von benachbarten Bildern, die für die Erweiterung mit registrierten Merk-<br />
malen herangezogen werden und zum anderen die maximale Anzahl NM an Merkma-<br />
len, die jeweils aus den NI benachbarten Bildern in das Basisbild integriert werden. Ein<br />
Super Resolution Bild HR I erhält zur Kennzeichnung dieser Einflussgrößen das Super-<br />
skript (NI, NM), also HR I (NI,NM) . Abschnitt 4.6.2 untersucht die Superposition visuell,<br />
d.h. subjektiv durch einen Betrachter. Dies kann einerseits durch einen Vergleich der<br />
Ergebnisbilder mit dem herkömmlich aufgelösten Basisbild LR Έn erfolgen (ˆn indiziert<br />
das Basisbild), oder im Verhältnis zu anderen hoch aufgelösten Ergebnissen HR I (N′ I ,N′ M )<br />
mit N ′ I = NI oder N ′ M = NM ausgewertet werden. Abschnitt 4.6.3 diskutiert die Ergeb-<br />
nisse aus quantitativen Vergleichen auf der Basis von Differenz- und Ähnlichkeitsma-<br />
ßen. Soweit nicht anders angegeben, erfolgt in allen Analysen die Registrierung von<br />
Bildmerkmalen zur Verbesserung des Basisbilds datengetrieben, d.h. ohne Einbringen<br />
von Zusatzwissen über die Richtung und Schrittweite der Bewegung. Abschnitt 4.6.4<br />
vergleicht abschließend das Ergebnis der Superposition mit dem von Interpolation und<br />
Filterung. Hier werden an einem ausgewählten Beispiel die Herausforderungen und<br />
Grenzen der Superposition anschaulich verdeutlicht.<br />
4.6.1 Bildmaterial<br />
Die unterschiedlichen Bildinhalte und deren Strukturen im Bild spielen eine wichti-<br />
ge Rolle sowohl bei der Berechnung von Bewegungsvektorfeldern und damit die al-<br />
gorithmische Stabilität der Superposition, als auch für das subjektive Empfinden der<br />
resultierenden Bilder. Für den Vergleich werden deshalb vier Konstellationen mit un-<br />
terschiedlichen Oberflächen und Reflexionseigenschaften gewählt (vgl. Tab. 4.13). Die