Dokument 1.pdf - Opus
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170 4.7. ECHTZEIT-FÄHIGKEIT DER ANSÄTZE<br />
4.7 Echtzeit-Fähigkeit der Ansätze<br />
Der Begriff Echtzeit wird im Kontext dieser Arbeit für eine flüssige Darstellung aus<br />
Sicht eines menschlichen Betrachters verwendet, also mit einer Bildrate von etwa 20<br />
bis 30 Bildern pro Sekunde.<br />
Nicht alle in Kapitel 3 vorgestellten Komponenten erfordern eine Ausführung in<br />
Echtzeit: Die Fasermodellierung (vgl. Abschn. 3.1.1) dient lediglich quantitativen Un-<br />
tersuchungen und der initiale Kalibrierschritt für die Restaurierungsansätze muss im<br />
Vorfeld nur einmal durchgeführt werden (vgl. Abschn. 3.2.1.2 und Abschn. 3.2.2.1).<br />
Zeitkritisch sind hingegen die für jedes Bild notwendigen Operationen der Filterung<br />
(vgl. Abschn. 3.2.1.1), der Interpolation (vgl. Abschn. 3.2.2.2), der Farbkorrektur (vgl.<br />
Abschn. 3.3), der Überlagerung für Superposition (vgl. Abschn. 3.5.6) und evtl. einer<br />
Nachkalibrierung (vgl. Abschn. 3.4).<br />
Die eingangs geforderte Bildrate für Echtzeit wird von den derzeitigen Imple-<br />
mentierungen auf aktuellen Rechnern 7 bislang nicht erreicht. Die tatsächliche Bildrate<br />
hängt bei der Interpolation maßgeblich von der Anzahl der Bildpunkte im Ausgangs-<br />
bild ab, die aus den zur Verfügung stehenden Faserstützstellen interpoliert werden<br />
müssen. Für ein Auflösungsverhältnis von 800 × 600 Bildpunkten aus 12.000 Fasern<br />
erreicht der Algorithmus auf dem PC eine Bildrate zwischen drei und vier Bilder pro<br />
Sekunde. Das Überlagern von mehreren Bildern verlangsamt den Algorithmus über-<br />
proportional, da zusätzlich die Bewegungsschätzung durchgeführt werden muss und<br />
die sonst einmalig kalibrierte Gitterstruktur durch weitere Stützstellen sukzessive er-<br />
weitert werden muss. Die Qualitätssteigerung eines Bilds aus einer Sequenz von zehn<br />
Bildern erfordert für das genannte Auflösungsverhältnis derzeit eine Berechnungszeit<br />
von 15 bis 30 Sekunden, je nach Anzahl der Korrespondenzen, die zwischen den Bil-<br />
dern berücksichtigt werden.<br />
Um trotzdem eine Echtzeit-Bildrate zu erreichen, wird die zusätzliche Verwendung<br />
geeigneter Hardware-Komponenten vorgeschlagen. Am Beispiel der Interpolation mit<br />
Nachkalibrierung konnte eine Beschleunigung um den Faktor Zehn auf etwa 30 Bilder<br />
pro Sekunde erreicht werden [Hir07], indem die zeitkritischen Berechnungen von der<br />
Grafikkarte (GPU) unterstützt werden. Diese Hardware-Erweiterung ist fast in jedem<br />
handelsüblichen Arbeitsplatzrechner zu finden oder kostengünstig (200 − 400 Euro)<br />
nachzurüsten und kann mittlerweile durch eine effiziente Programmierschnittstelle für<br />
nahezu beliebige Operationen genutzt werden. Wird die Interpolation von der GPU<br />
7 Intel Core 2 Duo 1,86GHz, 1GB Arbeitsspeicher