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46 2.6. AUFLÖSUNGSSTEIGERUNG IN BEWEGTEN BILDSEQUENZEN<br />

Der Vorgang des Überlagerns gibt ihnen auch die Bezeichnung Superposition 27 . Die<br />

Idee ist vergleichbar mit dem Verhalten des menschlichen Auges beim Blick durch ein<br />

Fliegengitter. Es nutzt lokal kleine Seitwärtsbewegungen, um durch Ergänzung zeit-<br />

weise verdeckter Sichtbereiche einen klareren, d.h. einen detailreicheren Eindruck zu<br />

gewinnen.<br />

Ein weiterer Grund, der für die lokale Ergänzung von Bildinhalten spricht, ist die<br />

starke Verzerrung durch die Weitwinkeloptik an der Spitze des Endoskops. Zwar könn-<br />

ten Bewegungen durch ein relativ einfaches Abbildungsmodell entzerrt werden und so<br />

eine einheitliche Bewegung auf einer bekannten Ebene in eine homogene bildweite<br />

Richtung entzerrt werden. Jedoch kann in der endoskopischen Abbildung nicht von der<br />

Vereinfachung ausgegangen werden, dass der Abstand der betrachteten Objektpunkte<br />

in der Szene untereinander deutlich geringer ist, als derjenige zur Sensorebene. Einen<br />

Mittelweg zwischen der individuellen Ergänzung von Gitterpunkten und der unrealis-<br />

tischen Annahme einer globalen Verschiebung kann man aus der Arbeit von Hardie<br />

et al. [HTB + 97] ableiten. Dort wird ein klassischer Ansatz zur Auflösungssteigerung<br />

kostengünstig nur für den segmentierten Bereich eines bewegten Objekts im Rahmen<br />

einer Überwachungskamera angewendet. Dieses semiglobale Vorgehen eignet sich je-<br />

doch nicht für den Einsatz von Endoskopen, die frei geführt werden und dicht an der<br />

Objektszene arbeiten.<br />

Erste Forschungsarbeiten tragen dazu bei, Verfahren zur aktiven Steigerung von<br />

Qualität und Auflösung bewegter Bildsequenzen durch Superposition (Überlagerung)<br />

für den Anwendungsbereich der flexiblen Endoskopie zu nutzen. Lertrattanapanich<br />

nutzt in seinem Ansatz [LB02] ein kontinuierliches Datengitter, aus dem das HR-Bild<br />

aufgebaut wird. Gleichwohl dieser Ansatz die Grundlage des in Abschnitt 3.5 auf den<br />

endoskopischen Anwendungsfall übertragenen Verfahrens darstellt, bleiben dennoch<br />

endoskopiespezifische Effekte unberücksichtigt. Darunter fallen die präzise Lokalisie-<br />

rung der als Datenpunkte benötigten Faserzentren, die Korrektur von Farbartefakten<br />

durch Abtastvorgänge zwischen Sensor und Faserbündel sowie eine präzise Bewe-<br />

gungsschätzung in der faseroptisch abgetasteten Bildsequenz.<br />

27 Superposition: Verfahren zur Auflösungsteigerung im Ortsbereich durch Überlagerung minimal<br />

versetzter Bildinhalte

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