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Beitrag zur Astrospektroskopie 8.7 - UrsusMajor

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<strong>Beitrag</strong> <strong>zur</strong> Spektroskopie für Amateurastronomen 101<br />

22.12 Bestimmung der Anregungsklasse<br />

Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts sind zahlreiche Methoden <strong>zur</strong> Bestimmung der Anregungsklasse<br />

von Emissionsnebeln vorgeschlagen worden. Eine der best akzeptierten<br />

und auch für Amateure geeigneten Methoden ist das 12-stufige „revidierte“ System nach<br />

Gurzadyan [10], welches u. a. auch von Aller, Webster, und Acker, mitentwickelt worden<br />

ist. Als Klassierungskriterium wird die Intensitätssumme der beiden hellsten (verbotenen)<br />

[O III] Linien, im Verhältnis zum Referenzwert der Balmerserie ausgewertet. Dieser Wert<br />

nimmt, beschränkt auf den Bereich der niedrigen Anregungsklassen , markant zu.<br />

Die [O III] Linien bei λλ 4959 und 5007 werden in den Formeln mit und bezeichnet.<br />

Für niedrige Anregungsklassen E1 – E4:<br />

Bei den höheren Stufen wird ab der Übergangsklasse 4 [225] erstmals die<br />

Linie bei λ 4686 sichtbar. Diese Ionen erfordern zu ihrer Erzeugung mit 24.6 eV fast<br />

die doppelte Energie wie (13.6 eV). Diese Linie steigert ab hier die Intensität und ersetzt<br />

die stagnierende Emission als Vergleichswert in der Formel. Das Verhältnis wird<br />

logarithmisch verwendet, um den Wertebereich für das Klassierungssystem zu limitieren:<br />

Für mittlere und hohe Anregungsklassen E4 – E12:<br />

Die 12 -Klassen werden in die Gruppen Niedrig ( , Mittel und Hoch<br />

unterteilt. In Extremfällen wird noch 12 + vergeben.<br />

Niedrig Mittel Hoch<br />

- Klasse - Klasse - Klasse<br />

E1 0 – 5 E4 2.6 E9 1.7<br />

E2 5 – 10 E5 2.5 E10 1.5<br />

E3 10 – 15 E6 2.3 E11 1.2<br />

E4 >15 E7 2.1 E12 0.9<br />

E8 1.9 E12 + 0.6<br />

22.13 Die Anregungsklasse als Indikator für die Plasmadiagnose<br />

Gurzadyan [10], [226] hat (neben anderen) gezeigt, dass die Anregungsklassen mit der<br />

Evolution der PN verknüpft sind. Eine Untersuchung an einem Sample von 142 PN ergab,<br />

dass die E-Klasse ein grober Indikator für die folgenden Nebelparameter ist, deren Werte in<br />

der Realität allerdings beträchtlich streuen [8].<br />

1. Das Alter eines PN<br />

Typischerweise starten PN auf der niedrigsten E- Stufe und steigern diese mit zunehmendem<br />

Alter. Die vier untersten Klassen werden meist sehr schnell durchlaufen. Dieses<br />

Tempo verringert sich nach oben dramatisch. Der gesamte Vorgang dauert insgesamt ca.<br />

10‘000 – 20‘000 Jahre.<br />

2 Die Temperatur des Zentralsterns<br />

Auch die schwierig zu bestimmende Temperatur des Zentralsterns steigt mit zunehmender<br />

E- Klasse. Durch das Abstossen der Hülle werden zunehmend tiefere und somit heissere<br />

Schichten „freigelegt“, bis ab ca. E7 noch ein extrem heisser Stern mit einem oft<br />

WR- ähnlichen Spektrum, oder ein Weisser Zwerg übrigbleibt. Daraus können für [K]<br />

folgende, grobe Richtwerte abgeleitet werden [33]:<br />

E-Klasse E1-2 E3 E4 E5 E7 E8-12<br />

35‘000 50‘000 70‘000 80‘000 90‘000 100‘000 – 200‘000

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