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Beitrag zur Astrospektroskopie 8.7 - UrsusMajor

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<strong>Beitrag</strong> <strong>zur</strong> Spektroskopie für Amateurastronomen 85<br />

Die oben eingeführten Formeln für die Dopplerverschiebung erlauben durch einfaches<br />

Umformen, die Summe der Radialgeschwindigkeiten aus der Linienaufspaltung<br />

zu berechnen. Für den allgemeinen Fall gilt:<br />

Die Berechnung der einzelnen Radialgeschwindigkeiten und<br />

Wenn die Massendifferenz gross genug ist, erfolgt die<br />

Aufspaltung der Spektrallinie messbar asymmetrisch <strong>zur</strong><br />

neutralen Wellenlänge . Mit diesen ungleichen Teilabständen<br />

und lassen sich dann, sinngemäss zu<br />

{39}, die einzelnen Radialgeschwindigkeiten separat<br />

berechnen [172]. Infolge der heliozentrischen Radialbewegung<br />

des gesamten Sternsystems [100] wird die<br />

Wellenlänge der „neutralen“, ungespaltenen Spektrallinie<br />

durch den Dopplereffekt von ihrer Laborwellenlänge nach verschoben [170].<br />

Dies ist der Bezugspunkt, auf den nun die beiden Teilabstände absolut gemessen werden<br />

müssen. Dazu müssen zuerst die ermittelten Werte gemäss [30] Kap. 18, Schritt 7, heliozentrisch<br />

zu korrigiert werden. Erst dann gilt:<br />

Falls keine Asymmetrie in der Aufspaltung bezüglich vorliegt, sind und ungefähr<br />

gleich gross und die Summe der Radialgeschwindigkeiten braucht lediglich<br />

halbiert zu werden.<br />

2. Doppelsterne mit einer Komponente im Spektrum – SB1–Systeme<br />

Meistens beträgt der scheinbare Helligkeitsunterschied der beiden Komponenten<br />

lich . Hier kann mit Amateurausrüstungen nur noch das Spektrum des helleren Sternes<br />

aufzeichnet werden. Extremfälle sind hier gänzlich unsichtbare Schwarze Löcher als Doppelsternkomponenten<br />

oder Extrasolare Planeten, welche das Spektrum ihres umkreisten<br />

„Muttersterns“ gerade mal um einige Dutzend m/s verschieben! In diesen Fällen ist keine<br />

Aufspaltung der Linie mehr zu sehen, sondern nur noch die Verschiebung von nach<br />

rechts oder links von der Neutrallage . Das folgende Beispiel, aufgenommen mit DADOS<br />

900L/mm, zeigt diesen Effekt anhand der spektroskopischen A- Komponenten innerhalb<br />

des Fünffachsystems β scorpii A.<br />

Eindrücklich ist hier die Hα-Verschiebung der helleren<br />

Komponente innerhalb dreier Tage zu sehen. Mit<br />

diesem Vspec Plot soll lediglich der Effekt demonstriert<br />

werden. Eine seriöse Ermittlung der Bahnparameter<br />

würde die Aufzeichnung mehrerer Umläufe<br />

mindestens im Tagesabstand erfordern!<br />

Die Linienverschiebungen sind hier bezüglich des<br />

0–Punktes dargestellt. Die X-Achse ist in Dopplergeschwindigkeit<br />

skaliert, gemäss [30], Kap. 19,<br />

und erlaubt so die grobe Ablesung der Radialgeschwindigkeit.<br />

Die Werte wurden durch Gauss<br />

Fit an den heliozentrisch korrigierten Profilen bestimmt.<br />

Detailliertes Vorgehen siehe [30] Kap. 24.2.<br />

λ 1<br />

∆λ 1<br />

18.8.09 22‘00 UTC<br />

∆λ = –1.37Å = –63 km/s<br />

λ r0<br />

∆λ 2<br />

λ r0 bereinigter Nullpunkt<br />

λ 2<br />

15.8.09 22‘00 UTC<br />

∆λ = +1.71Å = +78 km/s

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