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Beitrag zur Astrospektroskopie 8.7 - UrsusMajor

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<strong>Beitrag</strong> <strong>zur</strong> Spektroskopie für Amateurastronomen 103<br />

durch Gleichsetzung von und eliminiert werden und die implizit bleibende Variable<br />

iterativ bestimmt werden. Dazu müssen aber die Werte sämtlicher Diagnoselinien, für<br />

beide Verfahren, in guter Qualität vorliegen.<br />

22.15 Abschätzung der Elektronendichte aus dem S II und O II Verhältnis<br />

Die Elektronendichte kann nach Osterbrock aus dem Verhältnis der beiden Schwefellinien<br />

[S II] λλ 6716, 6731 oder der Sauerstofflinien [O II] λλ 3729, 3726 abgeschätzt werden<br />

[10], [201]. Der grosse Vorteil dieses Verfahrens: Diese Emissionen sind so nahe zusammen,<br />

dass die Extinktion und instrumentelle Einflüsse keinen relevanten Einfluss auf<br />

den Verhältniswert ausüben können. Der Nachteil: die beiden Linien sind, mit Ausnahme<br />

bei SNR, sehr schwach und daher schwierig zu vermessen.<br />

22.16 Spektrale Unterscheidungsmerkmale der Emissionsnebelarten<br />

Intensitätsverhältnis<br />

1.6<br />

1.4<br />

1.2<br />

1.0<br />

0.8<br />

0.6<br />

0.4<br />

0.2<br />

[O II] 3729 / 3726<br />

[S II] 6716 / 6731<br />

Elektronendichte [cm-3 0.0<br />

10<br />

]<br />

1 102 103 104 105 SNR zeigen durch die Synchrotron- und Bremsstrahlung, ein deutliches Kontinuum siehe<br />

[33], Tafel 85. Speziell ausgeprägt ist es im Röntgenbereich, weshalb Röntgenteleskope<br />

<strong>zur</strong> Unterscheidung der Nebelarten sehr geeignet sind, speziell wertvoll bei lichtschwachen,<br />

extragalaktischen Objekten. Bei den übrigen Nebelarten ist der Nachweis der Kontinuumsstrahlung<br />

schwierig. Im optischen Spektralbereich sind bei SNR die [S II] und [O I]<br />

Linien im Verhältnis zu intensiver als bei PN und H II Regionen, weil sie, infolge von<br />

Schockwellen ausgelöster Stossionisation, verstärkt entstehen, siehe [33] Tafel 85. Diese<br />

Emissionen sind bei PN nur schwach ausgeprägt und fehlen bei H II Regionen gänzlich<br />

[201].Die Elektronendichte ist bei SNR sehr gering, d.h. noch etwas niedriger als in H II<br />

Regionen. Sie liegt beim stark expandierten, alten Cirrusnebel im Bereich von 300 cm -3 :<br />

Beim noch jungen und kompakten Krebsnebel sind es ca. 1000 cm -3 [201]. Bei PN ist<br />

am höchsten und liegt meistens in der Grössenordnung von 10 4 cm -3 [201]. Bei der H II Region<br />

M42 liegt im Bereich von ca. 1000–2000 cm -3 [224].<br />

Bei H II Regionen ist die Anregung durch Sterne der O- und frühen B-Klasse relativ gering<br />

und die Anregungsklasse mit ca. E=1-2 deshalb bescheiden [33]. Planetarische Nebel<br />

durchlaufen meistens sämtliche 12 Anregungsstufen, entsprechend der Evolutionsstufe<br />

des zentralen Reststerns. Die SNR sind auch diesbezüglich ein komplexer Sonderfall. Beim<br />

sehr jungen SNR, Krebsnebel (M1), dominieren höhere Anregungsklassen, deren Werte inhomogen<br />

über den Nebel verteilt sind, entsprechend der komplexen Filamentstruktur [231].<br />

Folglich zeigt sich in M1 auch die Diagnoselinie He II (4686) prominent, siehe [33] Tafel<br />

85.

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