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Beitrag zur Astrospektroskopie 8.7 - UrsusMajor

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<strong>Beitrag</strong> <strong>zur</strong> Spektroskopie für Amateurastronomen 86<br />

Hier noch einige Bahnparameter von β scorpii gemäss einer älteren Studie von Peterson et<br />

al. [177]. Diese Werte beziehen sich auf die gemessenen, maximalen Radialgeschwindigkeiten<br />

und , erhoben aus den Spektren der beiden Komponenten. Der Term in<br />

der Datenliste und bei den Massen , dokumentiert, dass die Inklination hier unbekannt<br />

ist und daher die Werte um diesen Faktor unsicher sind (Details siehe Kap. 19.3 und<br />

19.4).<br />

- Spektralklasse der helleren Komponente: B0.5V, schwächere Komponente: ?<br />

- Umlaufperiode<br />

- Sternmassen ss<br />

- Massenverhältnis<br />

- Max. gemessene Radialgeschwindigkeiten:<br />

- Grosse Halbachsen der Bahnellipsen : s s<br />

Diese Zahlen zeigen, dass die Massendifferenz, und der damit verbundene Helligkeitsunterschied,<br />

beträchtlich sind. Mit den involvierten Grossteleskopen der Studie [177] konnte<br />

hier das Spektrum der schwächeren Komponente aber immerhin noch erkannt, jedoch nur<br />

mit Schwierigkeiten ausgewertet werden.<br />

19.3 Der perspektivische Einfluss der räumlichen Bahnausrichtung<br />

Die Ausrichtung der Doppelstern-Bahnebenen bezüglich unserer Sichtlinie zeigt eine Zufallsverteilung.<br />

Der Winkel, den die senkrecht auf der Bahnebene stehende Achse (Normalvektor)<br />

mit unserer Sichtlinie bildet, wird genannt [175]. Die Neigung der Rotationsachsen<br />

von Fixsternen (Kap. 16) und Doppelsternsystemen wird somit gleich definiert.<br />

Analog dazu bildet hier s den spektroskopisch direkt messbaren Anteil der Radialgeschwindigkeit<br />

, welcher in die Sichtlinie <strong>zur</strong> Erde projiziert wird. Bei sehen wir<br />

genau „edge on“ auf die Kante der Ellipse, d.h. s .<br />

– Diese Bahnellipse kann, ohne Folgen für ihre scheinbare Form, bei konstant bleibender<br />

Inklination , beliebig um die Sichtlinienachse rotiert werden.<br />

– Bei kreisförmigen Doppelsternbahnen, fixiert daher die den einzigen Freiheitsgrad,<br />

welcher die scheinbare Form der Umlaufbahn beeinflusst.<br />

– Bei elliptischen Doppelsternbahnen, ist die Situation komplexer. Im Gegensatz zum<br />

Kreis, bildet die Ausrichtung der Ellipsenachsen auf der gegebenen Bahnebene einen zusätzlichen<br />

Freiheitsgrad, welcher die scheinbare Ellipsenform bestimmt.<br />

v r sin i<br />

v r<br />

v r<br />

v r sin i<br />

i<br />

Sichtlinie <strong>zur</strong> Erde<br />

Falls unbekannt bleibt, können Ergebnisse nur noch statistisch sinnvoll ausgewertet werden,<br />

ähnlich wie die s Werte der Fixsternrotation (Kap. 16.6).<br />

Vorsicht: Es gibt auch renommierte Quellen, welche als Winkel zwischen der Sichtlinie<br />

und der Bahnebene, ähnlich der Neigungswinkelkonvention zwischen Planetenbahnen und<br />

Ekliptik, definieren. Konsequenz: Es muss immer klargestellt werden, welche Definition an

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