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Beitrag zur Astrospektroskopie 8.7 - UrsusMajor

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<strong>Beitrag</strong> <strong>zur</strong> Spektroskopie für Amateurastronomen 66<br />

16 Das Messen der Rotationsgeschwindigkeit<br />

16.1 Begriffe, Definitionen<br />

Durch die Messung der Doppler-bedingten Radialgeschwindigkeitsdifferenz<br />

zwischen dem Ost- und Westrand<br />

eines rotierenden, kugelförmigen Himmelskörpers,<br />

kann auf die Rotationsgeschwindigkeit der Oberfläche geschlossen<br />

werden. Hier beschränken wir uns auf den spektroskopisch<br />

direkt messbaren Anteil der Rotationsgeschwindigkeit,<br />

den sogenannten Wert, welcher in die<br />

Sichtlinie <strong>zur</strong> Erde projiziert wird.<br />

Dieser Fachbegriff ist gleichzeitig auch die Formel <strong>zur</strong> Berechnung<br />

dieses Geschwindigkeitsanteils aus der effektiven<br />

Äquatorgeschwindigkeit und dem Inklinationswinkel zwischen der Rotationsachse und<br />

der Sichtlinie <strong>zur</strong> Erde. In der Wikipedia Grafik wird hier abweichend als bezeichnet.<br />

Steht die Rotationsachse senkrecht auf der Sichtlinie <strong>zur</strong> Erde wird und s .<br />

Ausschliesslich in diesem Spezialfall können wir exakt die Äquatorgeschwindigkeit messen.<br />

Ist , sehen wir direkt auf einen Pol des Himmelskörpers und somit wird s ,<br />

und damit auch die projizierte Rotationsgeschwindigkeit s .<br />

16.2 Die Rotationsgeschwindigkeit der grossen Planeten<br />

Wird der Spektrografenspalt auf den Äquator eines rotierenden Planeten ausgerichtet, erscheinen<br />

die Absorptionslinien des reflektierten Lichtes leicht schiefgestellt – dies wegen<br />

der Dopplerverschiebung infolge der Radialgeschwindigkeitsdifferenz zwischen dem<br />

Ost- und Westrand der Kugel. Die grobe Spaltausrichtung kann beim Jupiter mit Hilfe seiner<br />

Monde und beim Saturn anhand der Ringstellung erfolgen.<br />

Die Radialgeschwindigkeitsdifferenz zwischen dem Ost- und Westrand des Planeten<br />

wird aus der Schiefstellung der Linie im Spektralstreifen berechnet. Dazu wird an qualitativ<br />

guten Einzelspektren, je am äussersten Unter- und Oberrand des Spektrums, ein schmaler<br />

Streifen mit nur wenigen Pixel Breite ausgewertet und so der unterste und oberste Punkt<br />

z.B. der Hα Linie vermessen. Die Subtraktion dieser Werte ergibt dann die Dopplerverschiebung<br />

und mit Formel {15} kann die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen Ost- und Westrand<br />

berechnet werden (Detailliertes Vorgehen siehe [30]).<br />

v sin i<br />

-v sin i<br />

v r<br />

-v r<br />

v r<br />

-v r<br />

Δλ

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