Beitrag zur Astrospektroskopie 8.7 - UrsusMajor
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<strong>Beitrag</strong> <strong>zur</strong> Spektroskopie für Amateurastronomen 23<br />
7.3 Linienintensität und Peak-Intensität<br />
Die Linienintensität<br />
Am einfachsten ist die direkte Messung der Linienintensität<br />
. Dieses Mass ist aber nur aussagefähig in einem<br />
relativ radiometrisch korrigierten, oder absolut kalibrierten<br />
Profil gemäss Kap. 8.6, <strong>8.7</strong>, 8.8.<br />
Die Peakintensität<br />
In einem Pseudokontinuum, aber auch in einem nur begradigten<br />
Profil gemäss Kap. 8.5, wird die Intensität<br />
nur im Verhältnis zum lokalen Kontinuumsniveau , als<br />
dimensionslose Peak-Intensität mit anderen Linien<br />
vergleichbar.<br />
{4}<br />
Der Wert bei Absorptionslinien<br />
wird hier englisch auch für „Line Depth“ genannt. Die Peak Intensität im Scheitel der<br />
Absorptionslinie entspricht der maximalen, relativ auf das Kontinuumsniveau bezogenen,<br />
Intensität oder Flussdichte , welche durch den Absorptionsvorgang der Kontinuumsstrahlung<br />
entzogen wird. Dies entspricht der Photonenenergie pro Zeit, Fläche und betrachtetem<br />
Wellenlängenintervall, bezogen auf den Level (gebräuchliche Einheiten siehe Kap.<br />
8.8). Zusätzlich zeigt sie qualitativ den Absorptionsgrad oder den Anteil an Photonen, welcher<br />
im unteren Scheitel der Absorptionslinie mit der Eindringtiefe , absorbiert wird.<br />
Der Wert bei Emissionslinien<br />
Falls die nach oben ausschlagenden und unabhängig entstehenden Emissionslinien einem<br />
Kontinuum überlagert sind , werden sie z.B. für Untersuchungen an Einzellinien ebenfalls<br />
gemäss {4} auf den Level bezogen. Die Peak Intensität entspricht so der maximalen,<br />
relativ auf das Kontinuumsniveau bezogenen Intensität oder Flussdichte im oberen<br />
Scheitel der Emissionslinie. Dies entspricht der Photonenenergie pro Zeit, Fläche und betrachtetem<br />
Wellenlängenintervall, bezogen auf den Level .<br />
7.4 Full Width at Half Maximum height<br />
Die sog. Halbwertsbreite ist einfach zu verstehen und bezeichnet<br />
die Linienbreite in [Å] auf halber Höhe der Maximalintensität.<br />
Sie kann bei Absorptions- und Emissions-<br />
I = 0<br />
linien auch an nicht intensitätsnormierten Spektren korrekt<br />
gemessen werden. Die Verbreiterung einer Spektral-<br />
FWHM<br />
linie ist u.a. abhängig von Temperatur, Druck/Dichte und<br />
Turbulenzeffekten in der Sternatmosphäre (Kap. 6.2). Sie<br />
erlaubt daher entscheidende Rückschlüsse und ist deshalb<br />
oft als Variable in empirischen Bestimmungsgleichungen,<br />
z.B. für die Rotationsgeschwindigkeit von Ster-<br />
½ Imax nen zu finden (Kap. 16.6). Diese Linienbreite wird in den<br />
meisten Fällen als Wellenlängendifferenz in der Einheit<br />
[Å] angegeben. Bei der Messung von Rotations- und<br />
Imax Expansionsgeschwindigkeiten sieht man aber häufig auch als Geschwindigkeitswert<br />
gemäss dem Dopplerprinzip ausgedrückt. Dazu wird [Å] sinngemäss mit der<br />
Dopplerformel {15} in einen Geschwindigkeitswert [km/s] umgerechnet<br />
(Kap. 15). Zuallererst muss aber der aus dem Spektrum gewonnene Wert [30] noch<br />
von der Linienverbreiterung durch den Instrumenteneinfluss (instrumental broadening) korrigiert<br />
werden.<br />
I c<br />
I<br />
I c<br />
I<br />
P=I/Ic