Beitrag zur Astrospektroskopie 8.7 - UrsusMajor
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<strong>Beitrag</strong> <strong>zur</strong> Spektroskopie für Amateurastronomen 24<br />
entspricht dabei der theoretisch maximalen Auflösung [Å] des Spektrografen,<br />
d.h. die kleinste Abmessung eines Liniendetails, welches noch dargestellt werden<br />
kann. Das Auflösungsvermögen wird u.a. durch das optische Design des Spektrografen<br />
begrenzt (Dispersion des verwendeten Gitters, Kollimatoroptik, Spaltbreite etc.) und kann<br />
meistens als sog. -Wert , gültig für einen definierten Wellenlängenbereich,<br />
dem Spektrografenmanual entnommen werden ( = Betrachtete Wellenlänge) [302].<br />
Dieser Wert wird durch Messungen an möglichst dünnen Spektrallinien, z.B.<br />
atmosphärischen H2O-Absorptionen, oder etwas weniger genau, an Emissionen von<br />
Eichlichtquellen bestimmt [11], [123], [302]. Im Labor werden auch Quecksilberlampen<br />
verwendet, deren Anregung <strong>zur</strong> Minimierung der Temperaturverbreiterung mit Mikrowellen<br />
erregt werden. Solche Profile werden „Instrumental Profile“ oder „δ-Function response“<br />
genannt [11]. Der Pixelraster der angeschlossenen Kamera kann die Auflösung begrenzen,<br />
falls dieser Betrag [Å/Pixel] grösser wird, als das der Spektrografenoptik. Dieser Wert<br />
kann bei einem kalibrierten Profil im Vspec Programm in der Kopfleiste abgelesen werden.<br />
Verglichen mit Monochrom- ist bei Color-CCD-Kameras ein deutlicher Auflösungsverlust zu<br />
beachten.<br />
7.5 Äquivalentbreite (Equivalent Width)<br />
Der –Wert oder die Äquivalentbreite wird immer auf das Kontinuumsniveau bezogen<br />
und ist so ein relatives Mass für den Flächeninhalt einer Spektrallinie.<br />
Definition<br />
Die Profilfläche zwischen dem Kontinuumsniveau<br />
und dem Profilverlauf der hier<br />
ungesättigten Spektrallinie ist gleich gross wie<br />
die Rechtecksfläche mit der voll gesättigten<br />
Tiefe, (hier ) und der Äquivalentbreite ,<br />
ausgedrückt in [Å].<br />
Intensität I<br />
Intensität I<br />
1<br />
0<br />
1 λ1 Ic = 1<br />
λ2<br />
0<br />
Kontinuumsniveau Ic = 1<br />
Ic<br />
Profilfläche<br />
Wellenlänge λ<br />
Der –Wert muss deshalb an einem begradigten und auf normierten Spektrum<br />
gemessen werden, siehe Kap. <strong>8.7</strong> oder [30]. Mathematisch korrekt wird so<br />
ausgedrückt:<br />
Vereinfacht gesagt wird damit die rote Fläche<br />
oberhalb der Spektralkurve exakt berechnet,<br />
indem über den ganzen Profilbereich von bis<br />
unendlich viele vertikale Rechteckstreifen mit<br />
der unendlich schmalen Breite und den<br />
variablen Höhen aufsummiert werden. Um<br />
schliesslich die Äquivalentbreite zu erhalten<br />
müssen diese Werte noch durch die gesamte<br />
Kontinuums- resp. die gesättigte Rechteckshöhe<br />
dividiert werden. Das Integralzeichen ist<br />
abgeleitet vom Buchstaben S und steht hier für<br />
„Summe“. ist hier die Kontinuumsintensität,<br />
die variable Intensität der Spektrallinie, in<br />
Abhängigkeit von der Wellenlänge .<br />
Iλ<br />
=<br />
Ic - Iλ<br />
Wellenlänge λ<br />
EW