Beitrag zur Astrospektroskopie 8.7 - UrsusMajor
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<strong>Beitrag</strong> <strong>zur</strong> Spektroskopie für Amateurastronomen 53<br />
Hier folgen noch zusätzliche Klassierungshilfen. Weitere Kriterien findet man auch in den<br />
Spektralatlassen [33] und [80].<br />
Kontinuumsverlauf:<br />
Bereits bei einem Vergleich nicht normierter Rohspektren kann festgestellt werden, dass<br />
das Intensitätsmaximum, z.B. eines frühen B- Sternes gegenüber einem späten K- Stern,<br />
deutlich blauverschoben ist (Wiensches Verschiebungsgesetz). Extrem heisse O- Sterne<br />
strahlen hauptsächlich im Ultraviolett- (UV), kühle M- Sterne vorwiegend im<br />
Infrarotbereich (IR).<br />
O- Klasse: einfach ionisiertes Helium He II, auch als Emissionslinie, neutrales He I, je doppelt<br />
ionisiertes C III, N III, O III, dreifach ionisiertes Si IV, H- Balmerserie nur sehr schwach.<br />
Hohe Kontinuumsintensität im UV Bereich.<br />
Beispiele: Alnitak (Zeta Orionis): O9 Ib, Mintaka (Delta Orionis): O9.5 II,<br />
B- Klasse: Neutrales Helium He I in Absorption am stärksten bei B2, Fraunhofer K- Linie von<br />
Ca II wird schwach sichtbar, einfach ionisiertes O II, Si II, Mg II. H- Balmerserie wird stärker.<br />
Beispiele: Spica: B1 III-IV, Regulus B7V, Alpheratz (Alpha Andromedae): B8 IVp Mn Hg<br />
Algol (Beta Persei): B8V, sowie sämtliche hellen Plejadensterne.<br />
A- Klasse: H- Balmerlinien sind am stärksten bei A2, Fraunhofer H+K Linien Ca II werden<br />
stärker, neutrale Metallinien erscheinen, keine Heliumlinien (He I) mehr.<br />
Beispiele: Wega: A0 V, Sirius: A1 V m Castor A2 V m,<br />
Deneb: A2 Ia Denebola: A3 V, Altair: A7V,<br />
F- Klasse: H- Balmerlinien werden schwächer, H+K Linien Ca II, sowie neutrale und einfach<br />
ionisierte Metallinien werden intensiver (Fe I, Fe II, Cr II, Ti II). Das „Markenzeichen“ der F-<br />
Klasse ist das G-Band (CH molekular), welches hier die Intensität der benachbarten Hγ Linie<br />
überholt und in den mittleren Subklassen ein auffälliges Duo bildet [33].<br />
Beispiele: Caph (Beta Cassiopeiae): F2III-IV Mirphak (Alpha Persei): F5 Ib,<br />
Polaris: F7 Ib-II, Sadr (Gamma Cygni): F8 Ib, Prokyon: F5 IV-V<br />
G- Klasse: Fraunhofer H+K Linien Ca II werden sehr stark, H- Balmerlinien werden weiter<br />
schwächer, Fraunhofer G- Band wird intensiver. Viele neutrale Metallinien z.B. Fe I, Fraunhofer<br />
D-Linie (Na I) werden stärker.<br />
Beispiele: , Sonne: G2V, Hellere Komponente von Alpha Centauri G2V, Mufrid (Eta Bootis):<br />
G0 IV, Capella G5IIIe + G0III (Doppelstern Komposit Spektrum),<br />
K- Klasse: Wird dominiert von Metallinien, H- Balmerlinien werden sehr schwach,<br />
Fraunhofer H+K Ca II sind noch stark, Ca I wird nun stark, auch intensive Moleküllinien CH,<br />
CN. Bei späten K- Typen erstmaliges Auftreten von TiO Bändern.<br />
Beispiele: Pollux: K0IIIb, Arktur: K1.5 III Fe, Hamal (Alpha Arietis): K2 III Ca,<br />
Aldebaran: K5 III<br />
M- Klasse: Molekulare TiO- Bänder zunehmend dominant, viele neutrale Metallinien, darunter<br />
Ca I, hohe Kontinuumsintensität im IR Bereich.<br />
Beispiele: Mirach (Beta Andromedae): M0 IIIa, Beteigeuze: M1-2 Ia-Iab, Antares:<br />
M1.5 Iab-b, Menkar (Alpha Ceti): M 1.5 IIIa, Scheat, (Beta Pegasi): M3 III Tejat Posterior<br />
(mü Gemini): M3 III Ras Algheti: (Alpha Herculis): M5III,