Beitrag zur Astrospektroskopie 8.7 - UrsusMajor
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<strong>Beitrag</strong> <strong>zur</strong> Spektroskopie für Amateurastronomen 105<br />
spricht dies einem Verhältnis . Aus quantenmechanischen Gründen ist<br />
Ca II bei der solaren Photosphärentemperatur von 5800 K, ein äusserst effektiver Absorber.<br />
Die optimalen Bedingungen für die Wasserstofflinien werden hingegen erst bei knapp<br />
10‘000 K erreicht (siehe Kap. 9.2).<br />
Im professionellen Bereich wird die Elementhäufigkeit auch durch den iterativen Vergleich<br />
des Spektrums mit synthetisch berechneten Profilen unterschiedlicher, chemischer Zusammensetzung<br />
bestimmt [11].<br />
23.4 Relativer Häufigkeitsvergleich bei Sternen ähnlicher Spektralklasse<br />
Einen vereinfachenden Sonderfall bilden Sterne mit ähnlicher Spektral- und Leuchtkraftklasse<br />
sowie vergleichbarer Rotationsgeschwindigkeit. Die physikalischen Parameter dieser<br />
Photosphären sind dadurch sehr ähnlich. Hier können einfach die Äquivalentbreiten EW<br />
bestimmter Linien verglichen und so, mindestens qualitativ, die relativen Häufigkeitsunterschiede<br />
gesehen werden. Im Spektralatlas [33] wird dies am klassischen Beispiel der beiden<br />
ähnlichen Hauptreihensterne Sirius A1Vm und Wega A0V vorgeführt. Das Grundprinzip<br />
ist die sog. Curve of Growth („Wachstumskurve“). Sie zeigt, dass sich im ungesättigten, und<br />
einigermassen linear verlaufenden Bereich, die Äquivalentbreite EW einer bestimmten<br />
Spektrallinie ungefähr proportional <strong>zur</strong> Anzahl Atome des entsprechenden Elementes in einem<br />
Plasmagemisch verhält.<br />
Äquivalenzbreite EW [Å]<br />
Linearer<br />
Bereich<br />
Linie ungesättigt<br />
Linie gesättigt<br />
Curve of Growth<br />
Anzahl Atome