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Beitrag zur Astrospektroskopie 8.7 - UrsusMajor

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<strong>Beitrag</strong> <strong>zur</strong> Spektroskopie für Amateurastronomen 19<br />

5.8 Reflexionsspektren<br />

Die Objekte unseres Sonnensystems sind nicht selbstleuchtend, sondern nur dank reflektiertem<br />

Sonnenlicht sichtbar. Deshalb enthalten diese Spektren auch immer die Absorptionslinien<br />

des Sonnenspektrums. Der Kontinuums-Verlauf des Spektralprofils wird hingegen<br />

überprägt, da bestimmte Moleküle, z.B. CH4 (Methan) in den Atmosphären der grossen<br />

Gasplaneten, das Licht bei bestimmten Wellenlängen unterschiedlich stark absorbieren,<br />

resp. reflektieren.<br />

Die folgende Grafik zeigt das Reflexionsspektrum von Jupiter (rot), aufgenommen mit dem<br />

DADOS Spektrografen und dem 200L/mm Gitter. Überlagert ist (grün) das vorgängig in der<br />

Dämmerung noch aufgenommene Tageslicht-, resp. Sonnenspektrum. Vor der Begradigung<br />

des Kontinuums-Verlaufs wurden beide Profile auf denselben Abschnitt normiert [30]. In<br />

diesem Wellenlängenbereich sind die Intensitätsdifferenzen hier am deutlichsten in den<br />

Zonen 6100 und 7400 Å sichtbar.<br />

5.9 Spektren von Kometen<br />

Solche sind als Spezialfall der Reflektionsspektren zu betrachten. Wie die übrigen Objekte<br />

des Sonnensystems reflektieren auch Kometen das Sonnenlicht. Auf ihrer Bahn in das innere<br />

Sonnensystem verdampft zunehmend Kernmaterial, welches in die Koma, und anschliessend<br />

in einen getrennten Plasma- und Staubschweif, abströmt. Das Material der Koma und<br />

des Plasmaschweifs besteht hauptsächlich aus Kohlenstoffverbindungen, welche permanent<br />

mit geladenen Teilchen des Sonnenwindes (vor allem Protonen und Heliumkernen)<br />

beschossen und dadurch angeregt werden. So wird das reflektierte Sonnenspektrum mehr<br />

oder weniger stark mit molekularen Emissionsbanden überprägt. Die auffälligsten Merkmale<br />

sind die C2 Swan Bänder. Weitere, häufig auftretende Emissionen sind CN (Cyan), NH2<br />

(Amidogen Radikal), sowie C3. Gelegentlich können auch Natriumlinien (Na I) nachgewiesen<br />

werden. Lediglich gering modifiziert wird das Sonnenspektrum, dessen Licht nur am<br />

Staubschweif reflektiert wird. Alle diese Fakten und die damit verbundenen Effekte, erzeugen<br />

komplexe Kompositspektren. Der Einfluss der möglichen Komponenten hängt vorwiegend<br />

ab von der aktuellen Intensität der Eruptionen auf dem Kern, sowie von unserer spezifischen<br />

Perspektive auf Koma, Plasma- und Staubschweif. Weitere Details siehe [33].

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