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Beitrag zur Astrospektroskopie 8.7 - UrsusMajor

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<strong>Beitrag</strong> <strong>zur</strong> Spektroskopie für Amateurastronomen 90<br />

20 Balmer–Dekrement<br />

20.1 Begriff und Ursachen<br />

In Spektren, wo die H–Balmerserie in Emission auftritt, schwindet deren Linienintensität<br />

mit abnehmender Wellenlänge . Dieses Phänomen wird Balmer-Dekrement genannt.<br />

Der Intensitätsschwund erfolgt reproduzierbar nach physikalischen Gesetzen und ist daher<br />

für die Astrophysik als Indikator von grosser Bedeutung. Die H–Emissionslinien entstehen<br />

durch Elektronenübergänge, welche in „Abwärtsrichtung“ auf dem zweituntersten Energieniveau<br />

des Wasserstoffatoms enden. Die Wahrscheinlichkeit, von welchem der höheren<br />

Ausgangsniveaus diese Elektronen stammen, wird für die einzelnen Linien durch quantenmechanische<br />

Gesetze bestimmt. Aus diesen folgt, dass die Intensität der Linie am<br />

höchsten ist und bei den kurzwelligeren Linien , , , , etc. kontinuierlich abnimmt.<br />

Das Ausmass dieser Abnahme (Dekrement) ist in bescheidenem Ausmass noch abhängig<br />

von der Dichte und der Temperatur der Elektronen und .<br />

20.2 Qualitative Auswertung<br />

Für die meisten Amateure stehen wohl qualitative Anwendungen dieses Effekts im Vordergrund.<br />

Am niedrig aufgelösten Spektrum von P Cygni (DADOS 200L), kann die Intensitätsabnahme<br />

der hier alles dominierenden Wasserstoff-Emissionslinien, normiert auf eine einheitliche<br />

Kontinuumsintensität, demonstriert werden.<br />

Hδ<br />

Hγ<br />

Balmer – Dekrement P Cygni<br />

Hβ<br />

Entgegen diesem Trend zeigt Mira (o Ceti) nur und, noch stark gedämpft, in Emission.<br />

Diese eindrücklichen Linien deuten an, welch enorme Intensitäten, und gemäss<br />

Balmer–Dekrement eigentlich zeigen müssten. Diese werden aber im langwelligen Bereich<br />

durch Titanoxid Absorptionen verdeckt, welche offensichtlich in höheren Schichten der<br />

Sternatmosphäre entstehen, als die H–Emissionslinien. Details siehe [33].<br />

Hδ<br />

Hγ<br />

Balmer – Dekrement Mira, o Ceti<br />

TiO<br />

TiO<br />

TiO<br />

TiO<br />

TiO<br />

TiO<br />

TiO<br />

Hα<br />

TiO

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