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Beitrag zur Astrospektroskopie 8.7 - UrsusMajor

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<strong>Beitrag</strong> <strong>zur</strong> Spektroskopie für Amateurastronomen 35<br />

Korrekturverfahren im professionellen Sektor<br />

Die professionelle Astronomie verwendet häufig komplexere und genauere Verfahren. Bei<br />

den meisten professionellen Grossteleskopen sind die Werte von bekannt.<br />

wird dort meistens separat durch Beobachtungen von Standardsternen mit unterschiedlichem<br />

Zenitabstand bestimmt. Dabei wird nicht direkt eine Korrekturkurve generiert,<br />

sondern ein Modell der atmosphärischen Extinktion parametrisiert z.B. MODTRAN<br />

[314]. Damit kann schlussendlich das Profil des untersuchten Objektes in Funktion des Zenitabstandes<br />

korrigiert werden [305]. Weitere Methoden werden in [300] und [303] vorgestellt.<br />

Die Aufzeichnung von Standardsternen verbraucht wertvolle Teleskopzeit. Um das Hauptinstrument<br />

von dieser „lästigen“ Aufgabe zu entlasten wurde schon angestrebt, separat<br />

mit kleineren „Photometrieteleskopen“ zu bestimmen [314]. Weitere Möglichkeiten<br />

basieren auf der Messung der atmosphärischen Cherenkov Strahlung und LIDAR [314].<br />

Die Spektralklasse A0V zeigt im Infrarotbereich nur wenige und sehr schwache stellare Linien.<br />

Deshalb wird dieser fast rein tellurisch geprägte Profilabschnitt auch <strong>zur</strong> Entfernung<br />

der atmosphärischen H20 und O2 Linien in beliebigen stellaren Spektren verwendet [300].<br />

Konsequenzen/Nutzen der radiometrischen Profilkorrektur mit Standardsternen<br />

Dieses Procedere ist relativ heikel. Die erreichbare Genauigkeit ist stark von der Durchführungsqualität<br />

abhängig und wird tendenziell überschätzt. Zahlreich sind die möglichen Fehlerquellen<br />

und auch die Referenzprofile der verschiedenen Datenbanken zeigen z. T. deutlich<br />

unterschiedliche Kontinuumsverläufe. Bei zweckmässiger und exakter Durchführung<br />

bietet das Verfahren jedoch eine gute Annäherung an das theoretische Originalprofil ,<br />

welches aber durch die individuelle, interstellare Rötung des untersuchten Sterns<br />

belastet erscheint. Dieser Effekt erlaubt, unter selektiver Ausschaltung der atmosphärischen<br />

und instrumentellen Einflüsse, eine Bestimmung des effektiven Balmer-Dekrements<br />

gemäss Kap. 20 und somit auch der interstellaren Extinktion gemäss Kap. 21. Mindestens<br />

theoretisch, könnten so auch noch grössere Schwankungen in der Kontinuumsstrahlung<br />

nachgewiesen oder die Effektivtemperatur gem. Kap. 18.3 abgeschätzt werden.

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