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Beitrag zur Astrospektroskopie 8.7 - UrsusMajor

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<strong>Beitrag</strong> <strong>zur</strong> Spektroskopie für Amateurastronomen 16<br />

5 Typologie der Spektren<br />

5.1 Kontinuierliche Spektren<br />

Feste oder flüssige Glühlichtquellen senden, ähnlich einem Schwarzkörperstrahler, ein kontinuierliches<br />

Spektrum (Kontinuum) aus, z.B. Glühlampen. Das Intensitätsmaximum und der<br />

Kontinuums-Verlauf gehorchen dem Planckschen Strahlungsgesetz.<br />

5.2 Absorptionsspektren<br />

Ein Absorptionsspektrum entsteht, wenn breitbandig abgestrahltes Licht auf dem Weg zum<br />

Beobachter durch eine Gasschicht niedrigen Druckes laufen muss. Astronomisch entstehen<br />

Absorptionsspektren meistens in Regionen, in denen vergleichsweise „kühleres“ Gas zwischen<br />

uns und einer sehr heissen Strahlungsquelle liegt. Im überwiegenden Teil der Fälle<br />

ist die Strahlungsquelle ein Stern und die zu durchlaufende Gasschicht seine eigene Atmosphäre.<br />

Abhängig von der chemischen Zusammensetzung des Gases werden dabei Photonen<br />

spezifischer Wellenlängen absorbiert, indem sie die Atome anregen, d.h. einzelne<br />

Elektronen kurzzeitig auf ein höheres Niveau befördern. Die so absorbierten Photonen fehlen<br />

schlussendlich bei diesen Wellenlängen und hinterlassen im Spektrum charakteristische<br />

dunkle Lücken, die sog. Absorptionslinien. Dieser Vorgang wird detaillierter in Kap. 9.1<br />

beschrieben. Das Beispiel zeigt Absorptionslinien im grünen Bereich des Sonnenspektrums<br />

(DADOS 900L/mm).<br />

Hβ Fe Fe Fe Mg Fe<br />

5.3 Emissionsspektren<br />

Ein Emissionsspektrum entsteht, wenn in einem dünnen Gas die Atome so erhitzt oder angeregt<br />

werden, dass Photonen mit bestimmter, diskreter Wellenlänge abgestrahlt werden,<br />

z.B. Neon Glimmlampen, Energiesparlampen, Natrium Dampflampen der Strassenbeleuchtung<br />

etc. Abhängig von der chemischen Gaszusammensetzung werden die Elektronen<br />

durch thermische Anregung oder Photonen passender Wellenlänge, zuerst auf ein höheres<br />

Niveau angehoben oder gar völlig freigesetzt, d.h. ionisiert. Die Emission erfolgt anschliessend<br />

bei der Rekombination oder wenn das Elektron von höheren auf tiefere Niveaus „<strong>zur</strong>ückfällt“<br />

und dabei ein Photon spezifischer Wellenlänge emittiert (Kap. 9.1). Astronomisch<br />

stammt dieser Linientyp meistens von ionisierten Gasnebeln (Kap. 22) in der Umgebung<br />

sehr heisser Sterne, Planetarischer Nebel, oder extrem heisser Sterne, welche Gashüllen<br />

abstossen (z.B. P Cygni). Das folgende Bild zeigt ein Emissionsspektrum mit (Hα, Hβ, Hγ,<br />

He, [O III]), des Planetarischen Nebels NGC6210, welcher durch einen ca. 58‘000K heissen<br />

Zentralstern ionisiert wird [33] (DADOS 200L/mm).<br />

Hγ Hβ [O III] He Hα

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