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Beitrag zur Astrospektroskopie 8.7 - UrsusMajor

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<strong>Beitrag</strong> <strong>zur</strong> Spektroskopie für Amateurastronomen 12<br />

Mit dem Wienschen Verschiebungsgesetz des deutschen Physikers Wilhelm Wien (1864–<br />

1928) lässt sich rein theoretisch für einen Stern, bei gegebener Wellenlänge [Å] seiner<br />

maximalen Strahlungsintensität , die Atmosphärentemperatur [K] berechnen.<br />

Diese wird auch als Photosphärentemperatur oder Effektivtemperatur bezeichnet.<br />

[Å]: Angström, 1 Å = 10 -10 m [K]: Kelvin K ≈ °Celsius + 273°<br />

Beispiele: Alnitak = ca. 25‘000 K = 1‘160 Å (Ultraviolett)<br />

Sonne = ca. 5‘800 K = 4‘996 Å (Grün)<br />

Beteigeuze = ca. 3‘450 K = 8‘400 Å (Infrarot)<br />

3.3 Das Pseudokontinuum<br />

Der Kontinuums-Verlauf unbearbeiteter, stellarer Rohspektren, egal ob mit professionellen-<br />

oder Amateurmitteln gewonnen, weicht immer stark vom theoretischen, idealen Sollverlauf<br />

ab. Gründe dafür sind vor allem interstellare, atmosphärische sowie gerätespezifische Einflüsse<br />

(Teleskop, Spektrograf, Kamera), welche den originalen Profilverlauf zu einem Pseudokontinuum<br />

verfälschen. Deshalb kann hier anhand des Intensitätsmaximums der<br />

Effekt des Wienschen Verschiebungsgesetzes nur qualitativ beobachtet werden.<br />

Die folgende Grafik zeigt die überlagerten Spektralprofile (Pseudo-Kontinuen) aller hellen<br />

Orionsterne, gewonnen mit einem einfachem Transmissionsgitter (200L/mm), einer Canon<br />

Kompaktkamera (Powershot S 60) und ausgewertet mit der Vspec Software. Eingetragen<br />

sind die Spektralklassen, sowie einige identifizierte Absorptionslinien.<br />

Relative<br />

Intensity<br />

Hδ 4102 A<br />

Alnitak O9.7Ib<br />

Bellatrix B2III<br />

Hγ 4340 A<br />

Mintaka O9.5II<br />

Rigel B8Ia<br />

He I 4471 A<br />

Saiph B0.5Ia<br />

OII 4638/-49 A<br />

TiO<br />

Alnilam B0Ia<br />

TiO TiO<br />

Hβ 4861 A<br />

TiO<br />

Beteigeuze M1-2Ia-Iab<br />

Wavelength [Angström]<br />

Hier ist gut sichtbar, dass die Profile und auch die Maximalintensitäten der späten O- und<br />

frühen B- Klassen (siehe Kap. 13), fast genau übereinander liegen. Erwartungsgemäss ist<br />

diese Maximalintensität bei Rigel, einem etwas weniger heissen, späten B- Riesen (grünes<br />

Profil), und in krassem Ausmass beim kühlen M- Riesen Beteigeuze (oranges Profil), nach<br />

rechts, in Richtung grösserer Wellenlänge verschoben.<br />

TiO<br />

TiO<br />

TiO<br />

Na I 5890 A

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