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Beitrag zur Astrospektroskopie 8.7 - UrsusMajor

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<strong>Beitrag</strong> <strong>zur</strong> Spektroskopie für Amateurastronomen 34<br />

Konsequenzen / Nutzen der radiometrischen Profilkorrektur mit synthetischem Kontinuum<br />

Dieses Verfahren bewirkt keine echte Korrektur aller dämpfenden Einflüsse<br />

. Mit der direkten Transformierung des Intensitätsverlaufs von<br />

zu , wird so lediglich das Pseudokontinuum auf das Niveau des synthetischen,<br />

und somit ungeröteten Modellsterns skaliert und nicht gemäss auf das Originalprofil<br />

des beobachteten Objektes. Somit werden die Dämpfungseinflüsse lediglich<br />

umgangen und „synthetisch“ eine grobe Annäherung an das Originalprofil<br />

erreicht. Kontinuumsschwankungen können so z.B. nicht gemessen werden.<br />

Da jetzt sehr grob dem Originalprofil entspricht, korrespondieren dazu näherungsweise<br />

auch die relativen Linienintensitäten . Dies gilt auch für die unabhängig<br />

vom Kontinuum entstehenden Emissionslinien . Dabei muss aber beachtet werden,<br />

dass selbst zwischen zwei genau gleich klassierten Sternen deutliche Unterschiede im<br />

Kontinuumsverlauf auftreten können. Dieser Effekt kann durch eine stark unterschiedliche<br />

Metallizität und/oder Rotationsgeschwindigkeit ( s ) noch deutlich verstärkt werden.<br />

Das ursprüngliche, relative Intensitätsverhältnis zwischen zwei unabhängig vom Kontinuumsniveau<br />

gemessenen Intensitäten und , oder und , kann hier abgeschätzt<br />

werden.<br />

Durch dieses Verfahren erfolgt noch keine Eichung der Intensitätsachse in physikalischen<br />

Einheiten!<br />

<strong>8.7</strong> Die relative radiometrische Korrektur mit spektroskopierten Standardsternen<br />

Korrekturverfahren im Amateurbereich<br />

Ähnlich zu Kap. 8.6 wird auch bei diesem relativ aufwendigen Verfahren das aufgezeichnete<br />

Rohprofil mit einer Korrekturfunktion korrigiert. wird hier aber, sinngemäss<br />

zu Formel an einem aufgezeichneten, real existierenden Standardstern ,<br />

meistens der Spektralklasse A0V gewonnen. Der Kontinuumsverlauf von ist gut bekannt<br />

und entspricht dem lediglich interstellar geröteten Profil, wie es ausserhalb der Erdatmosphäre<br />

und mit neutralisiertem Instrumenteneinfluss aufgezeichnet worden wäre. Solche<br />

Kurven können z.B. in der ISIS Software [410], in der MILES Datenbank [104], im<br />

Pickles- oder Jacobi-Hunter-Christen-Atlas gefunden werden [310], [311].<br />

Standardsterne müssen möglichst nahe am untersuchten Objekt und mit geringstmöglicher<br />

Zeitdifferenz aufgezeichnet werden. Anschliessend wird das gewonnene Rohprofil durch<br />

das spezifische Referenzspektrum des gleichen realen Sterns aus dem Katalog dividiert. Mit<br />

diesem Verfahren können in einem Schritt in guter Näherung die atmosphärischen<br />

- und instrumentellen Einflüsse korrigiert werden. Das resultierende<br />

Spektrum bleibt aber durch die interstellare Materie – sternabhängig unterschiedlich<br />

stark – gerötet, im „Nahbereich“ von einigen Dutzend Lichtjahren allerdings nur sehr<br />

gering [209], [11]. Im Gegensatz zu wird hier deshalb die Korrekturfunktion<br />

nur durch und bestimmt und entspricht so der professionellen<br />

Praxis.<br />

Im Gegensatz zu Kap. 8.6 können solche echten Standardstern-Korrekturkurven, welche<br />

sehr zeitnah zu den Objektspektren und mit ähnlichem Zenitabstand aufgenommen wurden,<br />

auf beliebige Spektralklassen übertragen werden. Robin Leadbeater [481] zeigt mit<br />

der folgenden Grafik, dass so bei verschiedenen Spektralklassen, sehr ähnliche Korrekturkurven<br />

resultieren (many thanks Robin!).

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