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Beitrag zur Astrospektroskopie 8.7 - UrsusMajor

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<strong>Beitrag</strong> <strong>zur</strong> Spektroskopie für Amateurastronomen 45<br />

13 Spektralklassen<br />

13.1 Vorbemerkungen<br />

Ein Grundwissen über die Spektralklassen ist unabdingbare Voraussetzung für eine sinnvolle<br />

Beschäftigung mit der Spektroskopie. Verbunden mit entsprechenden Kenntnissen und<br />

Hilfsmitteln, beinhaltet diese Klassierung ein beachtliches qualitatives und quantitatives<br />

Informationspotential über die klassierten Objekte. Der durchschnittlich ausgerüstete Amateur<br />

wird kaum je in die Verlegenheit kommen, eine unbekannte Klassierung eines Sterns<br />

wirklich selbst bestimmen zu müssen, es sei denn aus durchaus empfehlenswerten, didaktischen<br />

Gründen. Die Spektralklassen können heute aus Internetquellen [100], Planetariumsprogrammen<br />

etc. gewonnen werden. Für das tiefere Verständnis des heute gebräuchlichen<br />

Klassifikationssystems ist eine grobe Kenntnis der historischen Entwicklung sehr<br />

nützlich, da von jedem Entwicklungsschritt bis heute etwas aktuell geblieben ist!<br />

13.2 Die Fraunhoferlinien<br />

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts untersuchte der Physiker<br />

und Optiker Joseph von Fraunhofer (1787-1826), aufbauend<br />

auf der Entdeckung von Wollaston, mit seinem<br />

selbstgebauten Objektiv- Prismenspektroskop das Licht<br />

der Sonne. Er entdeckte in diesem überaus komplexen<br />

Spektrum über 500 Absorptionslinien. Die prominenteren<br />

davon hat er, in damaliger Unkenntnis der physikalischen<br />

Zusammenhänge, mit den Buchstaben A – K gekennzeichnet.<br />

Bild unten: Originalzeichnung von Fraunhofer aus<br />

Internetquelle. Diese Linienbezeichnungen findet man<br />

noch häufig auch in aktuellen Abhandlungen!<br />

Fraunhofer hat mit dieser Apparatur auch die helleren Fixsterne<br />

untersucht und bereits festgestellt, dass z.B. das<br />

Siriusspektrum von breiten starken Linien dominiert wird<br />

und Pollux ein ähnliches Linienmuster zeigt wie das Sonnenspektrum!<br />

Weiter ist ihm auch das Beteigeuze Spektrum<br />

aufgefallen, welches kaum noch diskrete Linien sondern<br />

vor allem breite Absorptionsbänder zeigt.<br />

Die Tabelle rechts und die Grafik unten zeigen, wie diese<br />

Systematik später noch erweitert wurde (Quelle: NASA).<br />

Linienbez. Element Wellenlänge Å<br />

A – Band O2 7594 - 7621<br />

B – Band O2 6867 - 6884<br />

C H (α) 6563<br />

a – Band O2 6276 - 6287<br />

D 1, 2 Na 5896 & 5890<br />

E Fe 5270<br />

b 1, 2 Mg 5184 & 5173<br />

F H (β) 4861<br />

D Fe 4668<br />

E Fe 4384<br />

F H (γ) 4340<br />

G – Band CH 4300 - 4310<br />

G Ca 4227<br />

H H (δ) 4102<br />

H Ca II 3968<br />

K Ca II 3934

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