27.09.2013 Aufrufe

News Zeitung Markus Seitz Briefmarken Philatelie ... - ATM Seitz AG

News Zeitung Markus Seitz Briefmarken Philatelie ... - ATM Seitz AG

News Zeitung Markus Seitz Briefmarken Philatelie ... - ATM Seitz AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Archiv 1994: Brasilien: Skandal in Frankfurt<br />

Brasilien: Skandal in Frankfurt<br />

Bald können <strong>ATM</strong>-Sammler die Ausgabepolitik Brasiliens mit Bolivien (1989) und Kuba<br />

(1984) vergleichen.<br />

Bolivien wollte anlässlich der Einführung von Klüssendorf-Schalterdruckern nur<br />

überhöhte Wertstufen anbieten, die nichts mit normalen Portotarifen zu tun hatten.<br />

Frech bot man einen Satz zum Postpreis von 150 Mark an, den allerdings dann kein<br />

Händler kaufte. Kurz vor dem Ersttag krebste die Post zurück und erlaubte wenigstens<br />

normale Auslandsfrankaturen. Kuba brachte 1984/85 vier Ausgaben, drei davon an<br />

Ausstellungen in Essen, Hamburg und Sindelfingen. Auch die vierte Ausgabe zur<br />

Espamer'85 in Havanna war nur über die Agentur in Deutschland und vom 10.-13.<br />

April 1986 am Agenturstand der Messe Essen erhältlich. Ein Automat wurde auf der<br />

Insel nie aufgestellt.<br />

Bei Brasilien muss man betonen, dass bis heute keiner der fünf Schalterdrucker je ein<br />

Postamt von innen gesehen hat. Die Drucker waren nur während der Ausstellung<br />

Brasiliana 1993 und danach intern bei der Versandstelle für Postwertzeichen in Betrieb,<br />

welche die Sonder-<strong>ATM</strong> Brasiliana 1993 und sogar eine Dauer-<strong>ATM</strong> zum grössten Teil<br />

für Devisen nach Europa verkaufte. Keines der Geräte war an einem Postschalter im<br />

Einsatz.<br />

Automatenmarken sind eine grandiose Idee, um den eigenen Postbetrieb zu<br />

rationalisieren und den Schalterdienst zu entlasten. Münzwertzeichendrucker und<br />

Schaltergeräte gehören aber in den normalen Postalltag im eigenen Land. Es kann<br />

nicht gefallen, dass Postverwaltungen in fremden Ländern ausstellungsbezogene<br />

Ausgaben ausdrucken. Scheinbar schwappt jetzt eine bei den Bogenmarken und Blocks<br />

seit Jahren bekannte Welle auf die <strong>ATM</strong> über.<br />

Brasilien war das zentrale Thema der diesjährigen Buchmesse Frankfurt. Man kam<br />

dann auch die devisenbringende Idee, neben Buchmesse-Block und Literatur-<br />

Bogenmarken auch noch zwei Klüssendorf-Drucker in Frankfurt zu installieren, die eine<br />

Sonderausgabe ausdrucken. Der Hammer aber war, dass diese Ausgabe nur in den<br />

vier festen Wertstufen 0.84, 1.50, 2.14 und 2.80 abgegeben wurden. Dabei handelt es<br />

sich um das Überseeporto in der ersten und zweiten Gewichtsstufe (0.84 und 1.50),<br />

dazu gab es noch die gleichen zwei Kategorien als Einschreibporto. Andere, technisch<br />

ohne weiteres realisierbare Werte für normale Inlandpost oder wenigstens für<br />

Auslandspost in höheren Gewichtsstufen gab es nicht. Man könnte jetzt zynisch<br />

anfügen, die <strong>ATM</strong> sei in Frankfurt notwendig gewesen, um Büchersendungen ins<br />

Heimatland zu frankieren. Aber im Ernst: Diese Portostufen gab es auch nicht. Der<br />

reine Zweck dieser Ausgabe war ein ganz anderer, der sich auch im horrenden<br />

Postpreis von 13 Mark pro Satz niederschlägt.<br />

Zu hoffen bleibt, dass dieser Ausflug ins schöne Frankfurt am Main ein Einzelfall ist und<br />

dass Brasilien wieder auf den Boden der Realität zurückfindet. Der Fall Kuba hat<br />

nämlich gezeigt, dass eine solche Ausgabepolitik keine Zukunft hat. <strong>ATM</strong> aus Kuba<br />

stehen heute am unteren Ende der Beliebtheitsskala bei den <strong>ATM</strong>-Sammlern.<br />

Zurück zum Inhalt<br />

file:///C|/archive/archive/1994/1994brfrankfurt.htm25.07.2012 17:58:23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!